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Karl Hegel an Immanuel Hegel, Erlangen, 10. Februar 1870

Lieber Manuel!

Ich habe gestern Abend ein Paket mit Werthpapieren zum Betrage von 2000 Thalern an Dich abgesendet und die Bitte damit verbunden, daß Du dieselben für mich sofort verkaufen möchtest, weil ich das Geld lieber hier in Süddeutschland anlegen und unter Händen behalten will. Doch habe ich mich über Nacht in Betreff der gleichfalls beigelegten drei jungen Thüringer Eisenbahn Actien anders besonnen, da ich lieber noch die dritte Einzahlung, bei welcher mir die aufgelaufenen Zinsen zugute kommen, abwarten will bis ich sie verkaufe. Ich bitte Dich also mir diese wieder zurückzuschicken; das weitere Geschäft lasse ich in Leipzig besorgen.

Ich schicke Dir unter Kreuzband zwei Nummern der Beibletter zum Schwäbischen Merkur, welche ich mir in doppelten Exemplaren habe kommen lassen, um Dir je eines abzugeben. Die darin mitgetheilten Familiennachrichten werden Dir willkommen sein. Wegen des Briefs von unserem Vater an Frau Hufnagel habe ich an Dr. Stricker in Frankfurt geschrieben und ihn heute im Original erhalten; ich werde davon für die Briefsammlung Gebrauch machen.1 Von den durch Rosenkranz mir zurückgeschickten Briefen aus dem Nachlaß sind besonders die von Cousin interessant, die ich gleichfalls zu veröffentlichen gedenke.2 Vielleicht gelingt es mir auch noch, die Briefe unseres Vaters an Cousin in Paris aufzutreiben. Solltest Du unter den übrigen noch anderes Briefliches auffinden, so würde mir dies recht erwünscht sein.

Treulichst
Dein Bruder Karl.