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Karl Hegel an Georg Waitz, Erlangen, 10. November 1870

Theurer Freund!

Ich empfehle Ihnen den Überbringer dieser Zeilen, Studiosus Ebrard, Sohn des Consistorial-Raths und früheren Professors – als einen strebsamen, gut vorbereiteten jungen Historiker, der seine bisherigen Studien hier bei mir und dann in Tübingen gemacht hat und jetzt zu Ihnen auf die hohe Schule Ihres Seminars1 gehen will. Seine Abreise nach Göttingen hat sich dadurch verspätet, daß er mir noch bei Anfertigung der Register zu den 2 Bänden Straßburg geholfen hat, welche ich freilich nachträglich sehr abkürzen mußte, um den zweiten Band nicht allzu stark zu machen. Hirzel will diesen doch noch im gegenwärtigen Jahr erscheinen lassen, um seine bedeutenden Auslagen nächstes Ostern2 zum Theil wieder einzubringen.3

Wir haben unsere Vorlesungen, wenn auch mit sehr verminderter Studentenzahl – es sind jetzt etwa 220 – zur gewöhnlichen Zeit begonnen. Meine historisch politische Prorectoratsrede4 werde ich Ihnen schicken, sobald sie fertig gedruckt ist.

Möge es Ihnen wohl gehen!
Treulichst
der Ihrige
Carl Hegel.