Während Ihr, Du und Anna, von den herrlichen Melodien des Don Juan hingerissen wurdet und die übrige Welt vergaßet, saßen ich und Luischen zuerst in Linens heimlichem Wohnzimmer, dann noch eine Stunde lang in dem hochgewölbten und doch dickluftigen Bahnhofswartesaal, denn erst um 9 Uhr kam der Zug und um ¼ 10 setzten wir uns in Bewegung; hier in Erlangen trafen wir Margareth und Schnee, der in der Nacht vorher gefallen ist. Mein Zimmer war geheizt, aber doch kalt. Luischen hatte noch eine komische Überraschung vor dem Schlafengehen; sie eröffnete ein kleines Postpaket, worin ein zierlicher Fächer mit neckischen Figuren und einige artige Verschen, an die Schöne gerichtet – vom Käfer zu ihren Füßen usw. – sich befanden: weder die Handschrift noch die Umhüllung und Postzeichen lassen auf den galanten Verfasser rathen.
Ich sende Dir die Nite1 für die auszuwechselnden Schlitt- schuhe – auf der Innenseite eines Riemens derselben steht 3 St. 36, der Rest ist Aufschlag zum Abhandeln. Luischen will noch eine Schleife für Sophiechen beilegen.
Mit herzlichen Grüßen an alle Lieben und an Dich
P. S. Luischen läßt bestens grüßen und legt Annchens Zahnbürste bei.