Karl Hegel an Johann Sigmund Karl Tucher, Erlangen, 14. Januar 1871

Nach Deiner Berichtigung – womit übrigens auch Deine vorausgegangene Mittheilung ganz übereinstimmt – beträgt das Guthaben, welches Du in väterlicher Güte meiner lieben Frau zuerkannt hast, zur Zeit noch 3875 florin2; und wenn ich Deine gestrige mündliche Äußerung nicht mißverstanden habe, so wärest Du bereit, einen Theil davon bar an mich auszuzahlen, so daß nur noch 2000 florin bei Dir stehen blieben. Ist es so gemeint gewesen, so hätte ich von Deiner Güte die Summe von 1875 florin zu empfangen, und würde ich Dich bitten – um die gerade jetzt von Herrn Merkel3 dargebotene vortheilhafte und wie mir scheint, ebenso solide Capitalanlage zu benutzen – | bei Lödel und Merkel 10 Stück Braunau-Ried-Neumarkter Prioritäts Actien a 200 florin …4 für mich zu nehmen. Da das Stück, nach dem angebotenen Curs, auf 182 florin zu stehen kommt, so kosten 10 Stück 1820 florin, und dazu werden sich die seit 1. November 1870 aufgelaufenen Zinsen (da die Coupons von diesem Termin anfangen) auf ungefähr 25 florin berechnen, was zusammen 1855 fl. ausmacht, so daß nur noch ein Rest von etwa 20 fl. übrig bleibt.

Wir sind gestern Abend zur ersten Zeit vom Nürnberger Bahnhof abgefahren und im geheizten Wagen wohlbehalten hier angekommen. Die Kinder sind wohl, auch Luischen, die gestern etwas unpäßlich war. Anna ist heute Nachmittag in fröhlicher Gesellschaft auf dem Canal Schlittschuh gefahren, Luise wagte sich noch nicht heraus aufs Eis.