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Eduard Cunitz an Karl Hegel, Straßburg, April 1872

Universitätsferien benütze um mich auf 14 Tage nach Genf zu begeben und eine Nachlese für unsern Calvin zu halten. Gerne würde ich mit ihm gehen, wie ich es anfänglich im Sinne gehabt, aber das Gymnasium mit seinen Sorgen feßelt mich hier. Mit einiger Neugierde blicken wir der Inauguration der neuen Universität entgegen, wo wenig die Mittel gespart würden, so lässt sich doch kaum erwarten dass der Erfolg schon in der ersten Zeit ein entsprechender sein werde. Wir Theologen sind nur wenig davon berührt, wie wir bisher mit unsern elsäßer Studenten unsern alten gewiesenen Gang fortgesetzt haben, so wird auch jetzt wenig hier geändert werden. Nur bleibt das Verhältniss unseres Thomasstifts zur Universität noch immer eine ungelöste Frage. – Ich erlaube mir Ihnen ein mir zur Verfügung gestelltes Exemplar 2 Und somit schließe ich für diesmal und grüße Sie mit aller Herzlichkeit und Wärme meiner unverbrüchlichen Freundschaft und bitte Sie mich unbekannterweise hochachtungsvollst der verehrten Frau Professorin zu empfehlen, so wie ich Sie auch bitte Herrn Dr. Kerler auf’s freundlichste zu grüßen

Eduard Cunitz