Erlangen 26. Juni 1874
Lieber Manuel!
Seit meinem Geburtstag habe ich Dir noch nicht geschrieben und noch nicht gedankt für Deine brüderlichen Glückwünsche. Ich erschrecke über die Zahl meiner Jahre und hoffe auf nicht mehr viele, möchte aber doch noch manches Begonnene vollenden und meine Kinder weiter gefördert sehen, um mit mehr Beruhigung auf ihre künftige Lebenslaufbahn hinauszublicken. Doch steht das, wie Alles, in Gottes Hand.
In der Pfingstwoche, die meinem letzten Geburtstag vorausging, war ich in Göttingen und Bremen und verweilte drei Tage am letzteren Ort, wo die Versammlung des Hanseatischen Geschichtsvereins stattfand. In Göttingen traf ich außer Waitz, mit welchem nebst Pauli und Frensdorf ich nach Bremen reiste, meinen alten Collegen und Freunde Thöl und |
Jhering wieder und verbrachte mit diesen einen sehr angenehmen Abend. Jhering war eben aufs Neue durch den Heidelberger Ruf beunruhigt, dem er gern gefolgt wäre, wenn er sich nicht vor kurzem erst bei Ablehnung der Berufung nach Leipzig fest an Göttingen gebunden hätte. Und auch in Göttingen fehlt es ihm nicht an einem lohnenden Wirkungskreis, an Haus und Garten und sonstigem Lebensgenuß, worauf er Werth legt. Die Stadt Bremen kennen zu lernen war längst mein Wunsch. Mit ihrer Geschichte, Chroniken und Urkunden bin ich vertraut, und beabsichtige die Herausgabe ihrer Chroniken in meiner Sammlung. Diese vorzubereiten war der Hauptzweck meiner Reise. Die Stadt in ihrer großen Wohlhabenheit und bürgerlichen Regsamkeit hat den angenehmsten Eindruck bei mir zurückgelassen; auch die Umgegend habe ich auf zwei Ausfahrten mit Dampfschiff und Eisenbahn in Gesellschaft der Geschichtsgenossen und unter der gastlichen Führung der Bremer Herren besucht, dabei die | fürstliche Villa eines Bremer Kaufherrn und Fabricanten, Namens Knop, und die großen Hafenanstalten von Bremerhafen besichtigt. In der Ferne sah ich, wie auf dem Wasser schwimmend, die neu angelegten Festungswerke, welche die Mündungen der Weser beschützen. Wie sicher fühlt sich nun die Stadt unter dem Schutz des Reichs geborgen, und nirgends ist die Anhänglichkeit an Kaiser und Reich größer als dort. Diese Gesinnung sprach sich mit lebendiger Wärme aus bei dem Festessen, welchem der geistvolle Bürgermeister Gildemeister präsidirte. Noch viele andere bedeutende und treffliche deutsche Männer lernte ich dort kennen. Mit großer Befriedigung bin ich auf demselben Weg, auf dem ich gekommen, zurückgekehrt; doch verweilte ich jetzt 4 Stunden in Hannover, um auch diese welfische Residenz zu betrachten: das Alte wie das Neue, das sie bietet, hat nicht viel zu bedeuten; mir war es hauptsächlich darum zu thun, mir den hannoverischen Hof in ihr zu vergegenwärtigen, und zu diesem Zweck besuchte ich auch den viel genannten Park nebst Schloß zu Herrenhausen, in welchem einst der blinde | König umhergewandelt ist; er hat die Langeweile dieser steifen Anlage im französischen Stil nicht empfinden können; und auch das Schloß ist als ein königliches, ebenso wie das in der Stadt, nur ein bescheidenes zu nennen.
Vorgestern, am 24. Juni oder Johannistag, feierte die gute Stadt Nürnberg ihren besten Volksdichter, Hans Sachs, bei Enthüllung seines Denkmals in Erz, das mitten auf dem Spitalplatz in der Nähe seines ehemaligen Wohnhauses steht. Ich war dabei, nicht zwar bei dem Festzug, den besonders unsere Studenten mit ihren bunten Farben schmückten, und nicht bei der Enthüllung und bei der Einweihungsrede auf dem Platz, von der die Versammlung so gut wie nichts verstand, auch nicht bei dem Fastnachtsspiel, dem Narrenschneiden, welches auf dem Balcon eines an der Südseite des Markts gelegenen Hauses gegeben wurde, und nicht bei dem Schäfflertanz, denn ich fuhr erst um Mittag hinüber, wo alles dies schon vorbei war, sah in der Frauenthorstraße und auf dem Markt viele Häuser mit Fahnen und Kränzen geschmückt, | und am meisten auf dem Spitalplatz, wo jetzt die Judensynagoge stolz neben der alten Heilig Geist Kirche im orientalischen Schmucke prunkt; in der strahlenden Mittagssonne glänzte wie von Gold der ehrwürdige Meister Hans Sachs, angethan mit seinem Schurzfell und sitzend auf dem dreibeinigen Schusterstuhl; gar launig blickt er sinnend hinaus, gewiß eben einen schalkhaften Gedanken erfassend, mit der Feder in der rechten Hand und der Schrift in der linken; ein ganz vortreffliches, höchst lebendiges Genrebild. Der Meister, der es gefertigt, ist oder vielmehr war – denn er ist im vergangenen Jahr gestorben – ein Nürnberger, Namens Kraußer, und er hat sonst nichts Nennenswerthes gemacht; seinen Ruhm sollte er nicht mehr erleben und seine Familie hat er im Elend zurückgelassen! Doch nun noch zu sagen, wobei ich war – ich war bei dem Hauptact, nämlich bei dem Festessen im Vogel Strauß und habe dort einen Toast ausgebracht auf das alte Nürnberg mit dem neuen, gewürzt mit einigen alten Geschichten und mit einigen | wohlgemeinten Winken für den Stadtmagistrat, die sehr gut, wie es schien, aufgenommen wurden. Auch das auf dem Markt versäumte Fastnachtsspiel konnte ich dort genießen, denn es wurde noch einmal auf dem Hof des Straußen speciell für die Tischgesellschaft aufgeführt.
Übermorgen am Sonntag steht mir weiter eine Zusammenkunft zwischen den Erlanger und Würzburger Professoren in Bamberg bevor, von der ich künftig berichten werde.
Anna ist seit Montag zum Besuch bei Rosa Georg in Schweinfurt, von der sie schon lange begehrt wurde; sie will am nächsten Montag zurückkommen, und am Ende dieser nächsten Woche werden meine zwei anderen Haustöchter, Marie und Sophie, mit ihrer Großmama auf Reisen gehen, über Ingolstadt, wo sie Caroline besuchen, nach Kohlgrub im Gebirg westlich von Murnau, wo der Schwager Löffelholz ein Häuschen besitzt, das sie bewohnen werden. Unser Töchterlein Sophie soll sich nach ärztlicher Verordnung der heißen und trockenen Luft des Juli und August in unserem sandigen Erlangen durch einen längeren Gebirgsaufenthalt entziehen, um Gesundheit und Nerven zu stärken. |
Bis wann gedenkt Ihr nach Johannisbad abzureisen? Unsere ferneren Pläne sind hauptsächlich von dem erwarteten Ereigniß im Hause Lommel abhängig, welchem der gütige Gott einen glücklichen Ausgang gewähren wolle. Meine Frau grüßt Euch herzlich mit mir,
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Privatbesitz
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Privatbesitz
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Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Pauli, ReinholdReinhold Pauli11606501X18231882Pauli, Reinhold (1823–1882), in Berlin geborener Historiker, der von 1842 bis 1846 an den Universitäten Berlin und Bonn studierte und 1846 promoviert wurde. Fast ein Jahrzehnt lang lebte und arbeitete er in England und widmete sich in Edinburgh, Oxford, Cambridge und London vor allem der englischen Geschichte in zahlreichen grundlegenden Werken. Im Jahre 1855 ging er als Privatdozent an die Universität Bonn, war 1855/56 Privatgelehrter in München als Gast des bayerischen Königs Maximilian II. Joseph (1811–1864), wurde 1857 als Nachfolger Karl Hegels ordentlicher Professor an der Universität Rostock und wechselte 1859 an die Universität Tübingen, 1867 an die Universität Marburg und 1870 an die Universität Göttingen.
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Thöl, Johann HeinrichJohann Heinrich Thöl11875716418071884Thöl, Johann Heinrich (1807–1884), in Lübeck geborener Rechtswissenschaftler, der von 1826 bis 1829 an den Universitäten Leipzig und Heidelberg studierte, 1829 promoviert wurde und sich 1830 habilitierte. Von 1842 bis 1849 war er ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, dann bis zu seinem Tode an der Universität Göttingen. In den Jahren 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Jhering, RudolfRudolf Jhering11855536718181892Jhering, Rudolf (1818–1892), in Aurich geborener Rechtswissenschaftler, der nach seinem Studium an den Universitäten Heidelberg, Göttingen, München und Berlin 1842 in Berlin promoviert wurde, hatte Lehrstühle an den Universitäten Basel (1845), Rostock (1846–1849), Kiel (1849–1852) und Gießen (1852–1868) inne und folgte im Jahre 1868 einem Ruf an die Universität Wien. 1872 wechselte er bis zu seinem Tode an die Universität Göttingen.
Knoop, Ludwig 11947505718211894Knoop, Ludwig (1821–1894), Bremer Großkaufmann, der die in England kennengelernte industrielle Textilverarbeitung nach Rußland brachte und zu einem höchst erfolgreichen Unternehmer wurde.
Wilhelm I., König von Preußen, Deutscher KaiserWilhelm I., König von Preußen, Deutscher Kaiser11863288417971888Wilhelm I. (1797–1888), Prinz von Preußen, König von Preußen von 1861 bis 1888, ab 1871 auch Deutscher Kaiser.
Gildemeister, Otto11662410818231902Gildemeister, Otto (1823–1902), in Bremen geborener Politiker, Journalist und Schriftsteller, der sich schon in jungen Jahren an den Universitäten Berlin und Bonn literarisch betätigte und ab der Jahrhundertmitte politisch aktiv wurde. Er war mehrmals Senator und zwischen 1871 und 1886 viermal Bremer Bürgermeister.
Sachs, Hans11860459714941576Sachs, Hans (1494–1576), in Nürnberg geborener Schuhmacher und Dichter, der als Anhänger der lutherischen Reformation und mit seinen Fastnachtsspielen, Schwänken, Gedichten u. a. große literarische Bedeutung über Nürnberg hinaus erlangte.
Krausser, Johann Konrad11640172918151873Krausser, Johann Konrad (1815–1873), in Nürnberg geborener Bildhauer, der sich nach Wander- und Ausbildungsjahren bei namhaften Lehrern und Künstlern u. a. in Dresden und München im Jahre 1841 in Nürnberg selbständig machte. Unter seinen Werken ist das Hans-Sachs-Denkmal in Nürnberg sein bekanntestes.
Georg, Rosa Luise Marie, geb. Grundherr
-18511922Georg, Rosa Luise Marie, geb. Grundherr (1851–1922), Ehefrau des Nürnberger Kaufmanns Georg.
Hegel, Maria (Mariechen, Mimi)Marie HegelTochter Karl Hegels-18551929 Hegel, Maria (Mariechen, Mimi) (1855–1929), dritte Tochter Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), die ab 1878 dem verwitweten Vater den Haushalt in Erlangen führte.
Hegel, Sophia (Sophiechen)Sophie Hegel-18611940Hegel, Sophia (Sophiechen) (1861–1940), vierte und jüngste Tochter Karl und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878); sie blieb unverheiratet und absolvierte Stationen in München und Göttingen in den Haushalten der Schwestern Luise Lommel, geb. Hegel (1853–1924), und Anna Klein, geb. Hegel (1851–1927), später eine ca. 20 Jahre währende Tätigkeit als Lehrerin/Erzieherin an einem englischen Mädchenpensionat in Malvern, ab 1910 wieder in der Familie ihrer schwerhörigen Schwester Anna Klein lebend und dort vor allem in der Erziehung und Krankenpflege helfend; spätere Arbeit im sozialen Bereich in Göttingen.
Löffelholz, Ludwig (Louis) Georg Karl116913792X18151906Löffelholz, Ludwig (Louis) Georg Karl (1815–1906), ab 1860 Ehemann von Antoinette Luise Löffelholz, geb. Crailsheim (1831–1861), nach deren Tod ab 1865 Ehemann von Luise Caroline Marie, geb. Tucher (1836–1901), Oberst der königlich bayerischen Armee, Schwager Karl Hegels.
Lommel, Luise, geb. Hegel
Luise Lommel, geb. Hegel-18531924 Lommel, Luise, geb. Hegel (1853–1924), Ehefrau des Physik- und Mathematik-Professors Eugen Lommel (1837–1899); siehe auch: Hegel, Luise (1853–1924).
Lommel, Eugen Cornelius JosephEugen Lommel10427615018371899Lommel, Eugen Cornelius Joseph (1837–1899), in der Rheinpfalz geborener Physiker und Mathematiker, der von 1854 bis 1858 an der Universität München studierte, Lehrer in der Schweiz und dann Privatdozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wurde. 1867/68 war er Professor an der land- und forstwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim und von 1868 bis 1886 Ordinarius an der Universität Erlangen, schließlich an der Universität München. Er war der Ehemann Luise Hegels (1853–1924), der zweitältesten Tochter Karl und Susanna Maria Hegels (1826–1878).
Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher
Susanna Maria Hegel, geb. Tucher116146891918261878Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher (1826–1878), häufig „Susette“ genannt, Tochter Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871) und Maria Magdalena Tuchers, geb. Grundherr (1802–1876), Ehefrau Karl Hegels (1813–1901); siehe auch: Tucher, Susanna Maria.
Göttingen51.5328328,9.9351811Circa 100 Kilometer südlich von Hannover und südwestlich des Harzes gelegene Stadt mit einer 1737 eröffneten Universität.
Bremen53.0758196,8.8071646Alte Hansestadt, am Unterlauf der Weser nahe der Mündung in die Nordsee gelegen, die neben Frankfurt am Main, Hamburg und Lübeck die vierte Freie Stadt des Deutschen Bundes war.
Heidelberg49.4093582,8.694724Alte Universitätsstadt am Neckar, seit 1803 zum Großherzog Baden gehörend und mit Eisenbahnanschluß seit 1840. Circa 90 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegen, war die Stadt mit ihrer malerischen Schloßruine einer der Hauptorte der Romantik.
Leipzig51.3406321,12.3747329Am Zusammenfluß von Weißer Elster, Pleiße und Parthe gelegene Universitäts- und Messestadt in Sachsen.
Bremerhaven53.5505392,8.5851945Etwa 60 Kilometer nördlich von Bremen an der Mündung der Weser in die Nordsee gelegene Hafenstadt, wo ab 1827 nach und nach Hafenanlagen wie der Alte Hafen bis 1830, der Neue Hafen von 1847 bis 1852 und der Kaiserhafen I von 1873 bis 1876 entstanden.
WeserVom Zusammenfluss von Werra und Fulda zwischen den Städten Kassel und Göttingen in Hannoversch Münden bis zur Mündung in die Nordsee bei Bremerhaven etwa 450 Kilometer langer Fluß durch Norddeutschand.
Hannover (Stadt)52.3744779,9.7385532Ehemalige welfische Residenz- und Festungsstadt und bis 1866 Hauptstadt des Königreichs Hannover, dann Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover, etwa 300 Kilometer westlich von Berlin an der Leine gelegen.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Bamberg49.8916044,10.8868478Alte Bischofsstadt in Franken, etwa 60 Kilometer nördlich von Nürnberg an der Mündung der Regnitz in den Main gelegen.
Schweinfurt50.0499945,10.233302Etwa 130 Kilometer östlich von Frankfurt am Main und etwa 100 Kilometer nordwestlich von Nürnberg am Main zwischen Steigerwald im Osten und Spessart im Westen gelegene ehemalige Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches, die von 1810 bis 1814 zum kurzlebigen Großherzogtum Würzburg gehörte und dann an das Königreich Bayern fiel. Im Jahre 1852 entstand ein Bahnanschluß.
Ingolstadt48.7630165,11.4250395Etwa 65 Kilometer südwestlich von Regensburg und etwa 90 Kilometer südlich von Nürnberg auf beinahe halbem Weg nach München gelegene ehemalige Residenz- und Universitätsstadt an der Donau.
Kohlgrub47.6659196,11.0519029Etwa 75 Kilometer südwestlich von München und etwa 25 Kilometer südlich von Weilheim in den oberbayerischen Alpen gelegener Kurort mit Moorheilbad.
Murnau47.6778816,11.2011903Etwa 70 Kilometer südwestlich von München gelegene Gemeinde am Staffelsee und am Murnauer Moos.
Johannisbad50.6305685,15.7806938Etwa 150 Kilometer südwestlich von Breslau auf circa 520 Meter Höhe im böhmischen Riesengebirge gelegen.
Hansischer GeschichtsvereinVerein zur Erforschung der Geschichte der Hanse und der Hansestädte, der am 24. Mai 1870 in der Hansestadt Stralsund gegründet wurde. Seit 1871 erscheinen die „Hansischen Geschichtsblätter“ als wissenschaftliche Zeitschrift.
Städte-ChronikenIm Jahre 1858 begründetes und von Karl Hegel geleitetes Editionsunternehmen der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München: „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“.
Reichstag (Deutsches Reich)In der Tradition des Reichstages des Norddeutschen Bundes von 1867 stehendes Parlament des Deutschen Reichs, das von 1871 bis 1918 bestand und zusammen mit dem Bundesrat die Reichsgesetzgebung ausübte. Verfassungsrechtlich ist er verankert in Kapitel V, Artikel 20-32, der Verfassung des Deutschen Reichs vom 16. April 1871.
Schloß (Herrenhausen)Aus dem 17. Jahrhundert stammendes, etwa vier Kilometer nordwestlich von Hannover gelegenes Schloß mit Großem Garten der welfischen Herzöge und Kurfürsten sowie Residenz der englischen Könige im 18. und 19. Jahrhundert.
JohannistagDas Hochfest der Geburt Johannes‘ des Täufers am 24. Juni ist verbunden mit der Sommersonnenwende.
Hans-Sachs-Denkmal (Nürnberg)Das von Johann Konrad Krausser (1815-1873) in Bronze geschaffene und von der Nürnberger Kunstgießerei Lenz gegossene Hans-Sachs-Denkmal mit dem sitzenden Dichter wurde am 24. Juni 1874 auf dem damaligen Spitalplatz gegenüber dem Heilig-Geist-Spital eingeweiht.
FastnachtsspielLiterarische Form der komischen Burleske, die im 15. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Fastenzeit in Städten entstanden ist. Im 16. Jahrhundert prägte vor allem der Nürnberger Hans Sachs (1494-1576) diese Form.
NarrenschneidenMittelalterlichen Operationsmethoden am Kopf, nachempfundene künstlerische Darstellung der Befreiung von Menschen von Besessenheit oder Wahnsinn.
SchäfflertanzTanz der Zunft der Schäffler, Küfer oder Faßhersteller mit Musik zu besonderen Tanzfiguren, ursprünglich in München entstanden.
Judensynagoge (Nürnberg)Die Synagoge auf dem damaligen Spitalplatz gegenüber dem Heilig-Geist-Spital und der Heilig-Geist-Kirche wurde am 8. September 1874 eingeweiht und war die Hauptsynagoge Nürnbergs.
Heilig-Geist-KircheDie Nürnberger Heilig-Geist-Kirche am damaligen Spitalplatz ist die Kirche des Heilig-Geist-Spitals, das 1339 zur Versorgung von Kranken und Alten in der Reichsstadt Nürnberg als private Stiftung errichtet wurde. Die Kirche war von 1424 bis 1796 Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, die als Reichsreliquien im Heiltumsschrein unter dem Gewölbe des Chores hingen. Der in Nürnberg geborene König Sigismund (1368-1437) hatte sie der Reichsstadt sicherheitshalber übergeben, nachdem sie bis dahin immer von den Römischen Königen und Kaisern mitgeführt worden waren.
Gasthof „Zum Strauß“ (Nürnberg)Im Zentrum Nürnbergs gelegenes Gasthaus, das in seinen Anfängen ins erste Drittel des 17. Jahrhunderts zurückreicht und bis 1875 bestand.