Liebe Susanna!
Mit großer Freude haben wir Deinen heute erwarteten Brief, der wirklich am Abend ankam, empfangen. So habt Ihr also die Reise ohne Unfall und Störung glücklich vollendet! Wir freuten uns für Euch des schönen Frühlingswetters am Montag, nachdem der Sonntag ein voller Regentag gewesen war; doch seid Ihr auch an diesem ersten Tag in Frankfurt schon durch das Wetter begünstigt gewesen. Von dort aus erhielten wir Anna’s Briefkarte. O Anna, Anna, was für Leder hast Du da geschrieben! erst Blumentöpfe, dann Regen, zuletzt Sonnenschein – „hinten scheint die Sonne“, sang jener Leierkastenmann, der die Schlacht bei Austerlitz im Bilde zeigte! Alle Deine Poesie hast Du für Deinen Felix aufgespart und erschöpft! Nun, es ist gut, daß die Mama uns durch ihre Beschreibung von den schönen Spaziergängen und Blüthenbäumen in Frankfurt schadlos gehalten hat. Dort und in Düsseldorf wurdet Ihr aufs herrlichste und | herzlichste empfangen. Deine Schilderung, liebe Susanna, von dem liebeswerthen Familienkreis des Klein’schen Hauses, Mutter, Vater und Töchtern, hat mich sehr erfreut und meine vortheilhafte Meinung von ihm vollauf bestätigt. Gewiß paßt unsere Anna gut in dies Haus hinein und wird sich auch in dieser Beziehung durch die Liebe ihres Felix, der sie darin eingeführt hat, beglückt finden.
Wir hatten heute einen sehr bewegten Tag durch die Feier der Enthüllung des Herz Denkmals. Die Stadt war schon am frühen Morgen in den Hauptstraßen festlich geschmückt. Der Festzug ordnete sich auf dem Geißmarkt, die Blumen streuenden Mädchen und Sängerchöre voran, dann die Studentenverbindungen, Comité und Ehrengäste, Deputationen und Behörden. Das Wetter war höchst günstig: Der Zug ging nach dem Holzmarkt zu dem noch verhüllten Denkmal. Neben diesem war die Rednerbühne errichtet. Brinz hielt die Festrede. Leider habe ich sie nicht gehört, denn ich war nicht mit im Zuge, | weil ich nicht zur Deputation von Prorector und Decanen gehörte; ich hätte mich wohl, wie einige andere Collegen, ihr anschließen können, doch ich brachte die Kinder zu Wölflin und ließ mich von ihm festhalten in der Meinung, den ganzen Platz nicht bloß besser übersehen, sondern auch die Festrede aus geringer Entfernung bequemer hören zu können. Allein die kräftige Stimme verhallte in dem Wind und in dem Lärm der umstehenden Menge. Die Rede währte etwas lang, gegen ¾ Stunden, wurde aber von denen die sie hörten, sehr gelobt. Das enthüllte Standbild macht einen sehr guten Eindruck; der Charakter, der Gesichtsausdruck mit einem etwas schmerzlichen Zuge um den Mund sind gut getroffen. Bürgermeister Reichold erwiderte im Namen der Stadt auf die Übergabe des Denkmals. Wölflin tractirte die Anwesenden, zu denen noch Lommel, Raumer und Lüder gehörten, mit Champagner. Dann folgte um 1 Uhr das Festessen in der blauen Glocke; gegen 130 Personen nahmen daran Theil. Ministerialrath Völk, der schon den Abend vorher gekommen, wo ich mit ihm und andern Ehrengästen in der Harmonie zusammen war, und auch | im Festzuge mitging, befand sich dabei. Ich saß an der Haupttafel, wo mir der Platz angewiesen war neben Dr. Frankenburger und Finanzrath Manz. Reichsrath Cramer-Klett war ebenfalls in der Nähe. Man sah zahlreiche Fremde aus Nürnberg, Fürth, Bayreuth, selbst München und Würzburg: nämlich aus München als Deputirter Ziemssen, der sehr gut aussah, auch (nur auf einen Tag) seine Frau mitgebracht hat, ebenso wie Brinz die seinige, und aus Würzburg Regelsberger. Das Diner nebst Toasten bot nichts gerade bemerkenswerthes. Den Caffe trank ich mit Lommel bei Luise, nachher gingen wir spazieren, nachdem wir vergebens nach einem Brief von Dir im Hause gefragt hatten.
Aus dem Hause zu berichten überlasse ich Mariechen, die eifrig der Wirthschaft vorsteht: es wird viel gefegt, aus- und wieder eingeräumt.
Heute, Donnerstag Morgen, Himmelfahrt, ist es trüb und kühl. Vermuthlich macht Ihr einen Spaziergang im Park; erkundigt Euch nach Pempelfort, wo Gentz wohnte, und nach den Düsseldorfer Malern. Luise will uns zu Mittag bei sich haben, am nächsten Sonnabend will, wie ich höre, Eugen die Kinder mit nach Nürnberg nehmen.
Übereile Dich nicht mit der Rückreise, liebe Susanna, wenn wir Dich gleich recht bald wieder bei uns haben möchten; aber auf einen Tag kommt es bei einer so weiten Reise doch nicht an. Du kannst so bald nicht wieder nach Düsseldorf und an den Rhein. Grüße das Klein’sche Haus, die Eltern und Töchter, ich freue mich darauf sie bei der Hochzeit hier zu sehen. Grüße ebenso das Haus Stintzing und versichere Dich des Besuchs und der Mitfeier der Hochzeit von Seiten Lottchens. Grüße vor allem Annchen, die glückliche Braut, trotz dem Lederstrumpf den sie hierher geschickt! Von ganzem Herzen der Deinige
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher
Susanna Maria Hegel, geb. Tucher116146891918261878Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher (1826–1878), häufig „Susette“ genannt, Tochter Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871) und Maria Magdalena Tuchers, geb. Grundherr (1802–1876), Ehefrau Karl Hegels (1813–1901); siehe auch: Tucher, Susanna Maria.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Privatbesitz
.
Privatbesitz
1000
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Klein, FelixFelix Klein11856286X18491925Klein, Felix (1849–1925), in Düsseldorf geborener Mathematiker, der von 1872 bis 1875 ordentlicher Professor an der Universität Erlangen war, dann bis 1880 an der Technischen Hochschule München, bis 1886 an der Universität Leipzig und bis 1913 an der Universität Göttingen, Ehemann Anna Maria Carolina Kleins, geb. Hegel (1851–1927).
Brinz, Alois11851549718201887Brinz, Alois (1820–1887), aus dem Allgäu stammender Rechtswissenschaftler und Politiker, der nach seinem Studium an den Universitäten München und Berlin zunächst im Königreich Bayern in den Justizdienst eintrat. Im Jahre 1852 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Erlangen und war von 1854 bis 1857 dort Ordinarius für Römisches Recht. Anschließend war er von 1857 bis 1866 in gleicher Funktion an der Universität Prag, wechselte nach der österreichischen Niederlage von 1866 bis zum Jahre 1871 an die Universität Tübingen und beschloß sein Gelehrtenleben darnach an der Universität München, deren Rektor er zweimal in den Jahren 1876/77 und 1882/83 war. In München wurde er auch Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; er hielt die Festrede anlässlich der Enthüllung des Herz-Denkmals in Erlangen am 5. Mai 1875.
Wölfflin, EduardEduard Wölfflin11745347118311908Wölfflin, Eduard (1831–1908), in Basel geborener Klassischer Philologe, der an den Universitäten Basel und Göttingen studierte und im Jahre 1854 promoviert wurde. Zunächst Gymnasialprofessor in der Schweiz, wurde er 1856 habilitiert Privatdozent an der Universität Zürich, 1869 dort außerordentlicher Professor, 1871 Ordinarius für Klassische Philologie und 1875 ordentlicher Professor seines Faches an der Universität Erlangen. Von 1880 bis 1906 war er Ordinarius an der Universität München, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissensschaften und begründete den „Thesaurus Linguae Latinae“, das umfassendste einsprachige Wörterbuch der lateinischen Sprache.
Reichold, Johann Edmund-18381902Reichold, Johann Edmund (1838–1902), in Schwabach geborener Jurist, der nach seinem Studium an der Universität Erlangen 1862 in die Kommunalverwaltung, ab 1864 in die Justiz am Nürnberger Stadtgericht ging. Im Jahre 1870 wurde er neben Bürgermeister Heinrich August Wilhelm Papellier (1834–1894) zum zweiten, rechtskundigen Bürgermeister Erlangens gewählt. Er löste Papellier nach dessen Rücktritt im Amt des ersten Bürgermeisters ab.
Lommel, Eugen Cornelius JosephEugen Lommel10427615018371899Lommel, Eugen Cornelius Joseph (1837–1899), in der Rheinpfalz geborener Physiker und Mathematiker, der von 1854 bis 1858 an der Universität München studierte, Lehrer in der Schweiz und dann Privatdozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wurde. 1867/68 war er Professor an der land- und forstwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim und von 1868 bis 1886 Ordinarius an der Universität Erlangen, schließlich an der Universität München. Er war der Ehemann Luise Hegels (1853–1924), der zweitältesten Tochter Karl und Susanna Maria Hegels (1826–1878).
Raumer, Rudolf (Heinrich Georg)11878796918151876Raumer, Rudolf (Heinrich Georg) (1815–1876), in Breslau geborener Germanist sowie Sohn des Geographen und Pädagogen Karl Georg Raumer (1783–1865) und Bruder Johannes (Hans) Raumers (1820–1851). Er studierte von 1832 bis 1839 an den Universitäten Erlangen und Göttingen Klassische Philologie, Orientalistik und Germanische Sprachwissenschaft, wurde 1839 in Erlangen promoviert und habilitierte sich dort 1840. Zunächst Privatdozent, wurde er 1846 außerordentlicher und war von 1852 bis 1876 ordentlicher Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Erlangen. In den akademischen Jahren 1858/59 und 1866/67 war er deren Prorektor.
Lueder, Karl11729340718341895Lueder, Karl (1834–1895), in Celle geborener Jurist, der sich nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Göttingen, Paris und Berlin im Jahre 1861 an der Universität Halle habilitierte, dort von 1861 bis 1867 als Privatdozent wirkte und von 1867 bis 1874 außerordentlicher Professor an der Universität Leipzig war. Von 1874 bis zu seinem Lebensende war er ordentlicher Professor für Strafrecht und Strafprozeßrecht an der Universität Erlangen.
Völk, Wilhelm117449148 ?1883Völk, Wilhelm († 1883), Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, München.
Frankenburger, Wolf12968878918271889Frankenburger, Wolf (1827–1889), in Unterfranken geborener Jurist und Politiker, der nach seinem Studium an der Universität Würzburg im Jahre 1861 Rechtsanwalt in Nürnberg wurde und u. a. Verwaltungsmitglied der dortigen jüdischen Kultusgemeinde war. Für die Deutsche Fortschrittspartei war er von 1869 bis 1889 Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer und von 1874 bis 1878 Mitglied des Deutschen Reichstages.
Manz, N. N.-Manz, N. N., Finanzrat.
Cramer-Klett, Theodor13246498518171884Cramer-Klett, Theodor (1817–1884), in Nürnberg geborener Kaufmann und Industrieller, der mit seiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft auch zu den Förderern des Eisenbahnbaus im Königreich Bayern gehörte und sich durch großes soziales Engagement auszeichnete.
Ziemssen, Hugo WilhelmHugo Wilhelm Ziemssen11759745718291902Ziemssen, Hugo Wilhelm (1829–1902), in Greifswald geborener Mediziner, der von 1848 bis 1854 an den Universitäten Greifswald, Berlin und Würzburg studierte, 1854 in Greifswald promoviert wurde, sich dort 1856 habilitierte und 1861 außerordentlicher Professor wurde. Von 1863 bis 1874 war er ordentlicher Professor für Innere Medizin, Spezielle Pathologie und Therapie an der Universität Erlangen und wechselte dann bis zu seinem Tode auf einen Lehrstuhl an der Universität München.
Brinz, Caroline, geb. Zenetti14114992218251896Brinz, Caroline, geb. Zenetti (1825–1896), Ehefrau des Rechtsprofessors Alois Brinz (1820–1887).
Regelsberger, Aloys Ferdinand Friedrich Waldemar11639051418311911Regelsberger, Aloys Ferdinand Friedrich Waldemar (1831–1911), im mittelfränkischen Gunzenhausen geborener Jurist, der im Jahre ab 1849 an den Universitäten Erlangen und Leipzig studierte, ab 1853 in den bayerischen Justizdienst u. a. in Heidenheim, Ansbach und Erlangen ging und 1857 promoviert wurde. Nach seiner Habilitation im Jahre 1858 wurde er in Erlangen Privatdozent, 1862 außerordentlicher Professor an der Universität Zürich, 1863 dort Ordinarius und wechselte als solcher 1868 an die Universität Gießen. Von 1872 bis 1881 war er Lehrstuhlinhaber an der Universität Würzburg, dann bis 1884 an der Universität Breslau und schließlich bis zu seinem Lebensende an der Universität Göttingen.
Lommel, Luise, geb. Hegel
Luise Lommel, geb. Hegel-18531924 Lommel, Luise, geb. Hegel (1853–1924), Ehefrau des Physik- und Mathematik-Professors Eugen Lommel (1837–1899); siehe auch: Hegel, Luise (1853–1924).
Hegel, Maria (Mariechen, Mimi)Marie HegelTochter Karl Hegels-18551929 Hegel, Maria (Mariechen, Mimi) (1855–1929), dritte Tochter Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), die ab 1878 dem verwitweten Vater den Haushalt in Erlangen führte.
Gentz, Friedrich11853848917641832Gentz, Friedrich (1764–1832), in Breslau geborener Schriftsteller und Politiker, der ein Berater des österreichischen Diplomaten und Staatsmanns Klemens Wenzel Lothar Metternich (1773–1859) war.
Stintzing, Franziska Karoline Charlotte, geb. BokelmannFranziska Karoline Stintzing, geb. Bokelmann11726003718281908Stintzing, Franziska Karoline, geb. Bokelmann (1828–1908), Ehefrau des Juristen Roderich Stintzing (1825–1883).
Stintzing, RoderichRoderich Stintzing10127505618251883Stintzing, Roderich (1825–1883), in Altona geborener Rechtswissenschaftler, der von 1841 bis 1848 an den Universitäten Jena, Heidelberg, Berlin und Kiel studierte und 1852 in Heidelberg promoviert wurde. Im Jahre 1854 wurde er ordentlicher Professor für Römisches Recht an der Universität Basel. Nach seinem dortigen Rektorat wechselte er von 1857 bis 1870 an die Universität Erlangen und anschließend bis zu seinem Tode an die Universität Bonn. Wie in Basel war er auch in Erlangen (1864/65) und in Bonn (1875/76) jeweils Rektor bzw. Prorektor.
Frankfurt (Main)50.1106444,8.6820917Ehemalige Reichsstadt am Main, oftmaliger Wahl- und Krönungsort der Könige des Heiligen Römischen Reiches sowie Freie Stadt innerhalb des Deutschen Bundes, dessen Bundestag sich dort versammelte. Die Frankfurter Paulskirche war von Mai 1848 bis Mai 1849 der Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung, die die Frankfurter Reichsverfassung vom 28. März 1849 erarbeitete. Seit dem Mittelalter war es eine bedeutende Messestadt und ein Finanzplatz mit Wertpapierbörse für den Handel mit Staatsanleihen und Aktien.
Düsseldorf51.2254018,6.7763137Ehemalige Bergische Residenzstadt am Rhein, etwa 36 Kilometer nördlich von Köln gelegen, Stadt der preußischen Rheinprovinz ab 1822 mit Parlaments- und Verwaltungssitz, während der Sitz des Oberpräsidenten in Koblenz war.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Fürth49.4772475,10.9893626Etwa zehn Kilometer westlich von Nürnberg am Zusammenfluß von Pegnitz und Rednitz gelegene Stadt des Königreichs Bayern (1808/1818), die 1835 als Endpunkt der ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth mit der beginnenden Industrialisierung in Berührung kam, 1843 Anschluß an den Ludwig-Donau-Main-Kanal fand und sich mit den Eisenbahnanschlüssen an die Ludwig-Süd-Nord-Bahn und die Ludwigs-West-Bahn der 1860er Jahre zu einer modernen Industriestadt entwickelte.
Bayreuth (Baireuth)49.9427202,11.5763079Etwa 80 Kilometer nordöstlich von Nürnberg gelegene ehemalige Residenzstadt der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth, die im Jahre 1810 ans Königreich Bayern fiel.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Würzburg49.79245,9.932966Alte Bischofsstadt am Main, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Nürnberg und etwa 110 Kilometer südöstlich von Frankfurt am Main auf der Fränkischen Platte zwischen Steigerwald im Osten und Spessart im Westen gelegen.
Pempelfort51.2396009,6.7796845Rechtsrheinischer Stadtteil von Düsseldorf, etwa drei Kilometer nördlich des Stadtzentrums gelegen.
RheinCirca 1233 Kilometer langer, im Schweizer Kanton Graubünden entspringender Fluß im Westen des Gebietes des Deutschen Bundes, von der Schweiz, durch den Bodensee, am Ende durch die Niederlande fließend und in die Nordsee mündend.
BonnAuf eine römische Gründung zurückgehende alte kurfürstliche Residenzstadt am Rhein mit menschlichen Besiedlungsspuren, die ca. 14.000 Jahre zurückreichen, nach französischer Herrschaft ab 1815 eine Stadt des Königreiches Preußen, etwa 30 Kilometer nördöstllich von Köln gelegen.
Schlacht bei AusterlitzDie Drei-Kaiser-Schlacht, an der Frankreich, Rußland und Österreich beteiligt waren, fand am 2. Dezember 1805 bei der südmährischen Kleistadt Austerlitz statt. Kaiser Napoleon I. (1769-1821) von Frankreich besiegte die russisch-österreichische Allianz unter der Führung Kaiser Alexanders I. (1777-1825) von Rußland in Abwesenheit Kaiser Franz‘ I. (1768-1835) von Österreich, gleichzeitig noch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Herz-Denkmal, Herzdenkmal (Erlangen)Bronzestatue in doppelter Lebensgröße, entworfen von dem aus Westfalen stammenden Bildhauer Caspar Zumbusch (1830-1915) und gegossen von dem Nürnberger Erzgießer Christoph Lenz (1830-1910), für Jakob Herz (1816-1871), Erlanger Mediziner (Chirurg und Anatom) und erster jüdischer Professor an einer Universität des Königreichs Bayern, nachdem 1861 durch den bayerischen König Ludwig II. (1845-1886) Juden in Bayern die Gleichberechtigung erlangten, 1862 Honorarprofessor, 1863 außerordentlicher, 1869 ordentlicher Professor der Anatomie an der Universität Erlangen, 1867 Ehrenbürger der Stadt Erlangen sowie Politiker. Herz war aufgrund seiner überaus engagierten Lehrtätigket sowie als Arzt in Erlangen bei der Bevölkerung äußerst angesehen und beliebt; aus diesem Grund wurde ihm bald nach seinem Tod ein Denkmal errichtet, welches am 5. Mai 1875 feierlich enthüllt wurde. Es ist das erste Denkmal in Bayern gewesen, das einem Juden gewidmet wurde, welches in der Zeit des Nationalsozialismus bereits 1933 wieder entfernt und später wohl für Kriegszwecke eingeschmolzen wurde.
Hotel Blaue Glocke (Erlangen)Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts eine Gaststätte im Zentrum Erlangens, die durch Um- und Ausbau im 19. Jahrhundert als Hotel zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt wurde.
Harmonie (Erlangen)Gesellschaftshaus, in dem sich seit dem 18. Jahrhundert das höhere Bürgertum einer Stadt zu gesellschaftlichen und kulturellen Ereignissen versammelte. In Erlangen gründete sie – allgemein als „Clubb“ bezeichnet – 1788 der Rechtswissenschaftler Johann Ludwig Klüber (1762-1837), ab 1794 war es die „Mittwochsgesellschaft“ und ab 1809 die „Gesellschaft Harmonie“ als Geselligkeitsverein zur Pflege von Kultur und Kunst, mit dem sich eine Lesegesellschaft und die 1791 organisierte „Musikalische Gesellschaft“ verbanden. Die Erlanger „Harmonie“ verfügte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts über ein eigenes Haus am Holzmarkt in der Stadtmitte nahe der Hugenottenkirche.
Düsseldorfer MalerschuleDie an der 1819 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) gegründeten Preußisch-Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf wirkenden Maler bildeten im 19. Jahrhundert eine viele Strömungen der Zeit aufgreifende und das Bürgertum prägende Künstlergruppe.