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Otto Hartwig an Karl Hegel, Marburg, 17. Juli 1875

Umgehend beantworte ich Ihre Anfrage vom 15/7.2 Es giebt keine bessere Ausgabe als die von der genommenen:3 Gino Capponi hat es selbst von vorhandenen Stellen seines Buches angeklagt4, daß es auch keine ordentliche Ausgabe dieses großen Chronisten geben wird5. Wie Sie aus meiner Vorrede ersehen, gieng ich mit dem Plane um eine neue Textausgabe zu machen. Fanfani sollte den Text machen, ich wollte die Einleitung schreiben. Ich habe zu Villani viel gesammelt. Denn von Villanis Untersuchung bin ich überhaupt auf Florenz gekommen. Fanfani, der offenbar ein excentrischer Mensch ist, hat mir später auf meinen Vorschlag nicht geantwortet. Da ich spätestens nächstes Frühjahr nach Florenz zu kommen denke, will ich sehen die Sache in Fluß zu bringen. Die Sache liegt ja hier sehr einfach! Ein Codex der Riccardiana ist fast einfach abzudrucken, da er von einem Neffen G. Vallerius6 herrührt.

Ihren freundlichen Brief7 habe ich auch nicht beantwortet, da mir Ihre Schrift alle freie Zeit wegnahm. Einstweilen meinen besten Dank! Ich werde Ihnen ausführlicher über dieselbe Schrift schreiben. Einstweilen meinen besten Dank! Mensi8 hat den letzten Theil der Handschrift nicht abdrucken lassen, der sich auf Ludwig den Baiern in Bolsena u.s.w. bezieht. Ich bitte Sie mit mir wegen 9 nicht ins Gericht zu ziehen. Es ist kaum glaublich, daß man eine solche Dummheit machen kann, nachdem ich Weilands und andere Arbeiten hundertmal unter den Händen gehabt habe. Meine Augen versagten mir bei der Correctur auch schließlich und die Druckerei setzte mir stets dieselben Fehler wieder in den Satz und neue dazu.

Ergebenst
Otto Hartwig