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Karl Hegel an Elias Steinmeyer, Erlangen, 19. Dezember 1876

Sehr geehrter Herr College!

Nachdem gestern Nachmittag schon die königliche Bestätigung Ihrer Berufung aus München telegraphirt und weiter an Sie nach Straßburg gedrahtleitet worden ist, spreche ich Ihnen jetzt sogleich meine Freude aus, Sie als einen der unsrigen betrachten zu dürfen.

Wir müssen Ihre Annahme und Ihr Kommen nach Erlangen um so höher schätzen, wegen Ihres gran rifiuto in Bonn. Möchten Sie Ihre Erwartungen in einen bescheidenen Wirkungskreis bei uns vollauf befriedigt finden.

Sie selbst schon in den Weihnachtsferien, die morgen bei uns beginnen, hier zu sehen, würde mir große Freude sein. Es fällt etwas schwer eine passende Wohnung zu finden; gern würde ich auf alle Fälle zum voraus mich nach einer solchen erkundigen, wenn ich Ihre Bedürfnisse kannte.

Mit freundlichem Gruß
der Ihrige
Carl Hegel

P. S. Alle sonstigen Verhandlungen gehen durch den Prorector1, der Sie sofort mit Ihnen einleiten wird. Gerne bin aber auch ich zu jeder Auskunftsertheilung bereit.