Wenn ich mich gedrungen fühle, einen Dank für die hohe Ehre, welche mir durch die Verleihung des Maximilians-Ordens2 zu Theil geworden ist, wie gegen den König, so auch gegen das Ordenscapitel, das sie mir durch seinen Vorschlag zuerkannt hat, auszusprechen: so wende ich mich an Niemand lieber als an Sie, hochverehrter Herr, um Ihnen zu sagen, daß ein Beweis Ihrer Werthschätzung mir – nach dem Maße tiefer und aufrichtiger Verehrung, womit ich Ihnen seit lange | ergeben bin – der edelste Preis meiner Wissenschaftlichen Bestrebungen gilt. Bewahren Sie mir, ich bitte, auch ferner Ihr freundliches Wohlwollen, und möge der Himmel Sie bei guter Gesundheit und rüstiger Geisteskraft in das neue Jahr hinübergeleiten!
In dankbarer Verehrung
Ihr ergebener Carl Hegel.
1Orts- und Datumsangabe auf letzter Briefseite am unteren Rand linksbündig. 2Karl Hegel (1813-1901) wurde im Jahr 1876 der „Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst“ verliehen; zu dieser sowie seinen ganzen weiteren Auszeichnungen vgl. die von Helmut Neuhaus erarbeitete Aufstellung: DB .
Hegel, KarlKarl Hegel
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11657075X
Döllinger, Ignaz Johann JosephIgnaz Döllinger
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11852624317991890Döllinger, Ignaz Johann Joseph (1799–1890), in Bamberg geborener katholischer Theologe, Kirchenhistoriker und Bibliothekar, der im Jahre 1822 zum Priester geweiht wurde. Von 1826 bis 1847 war er außerordentlicher Professor für Kirchenrecht und Kirchengeschichte an den Universitäten München, dann bis 1850 in Dillingen. Von 1850 bis 1890 war er ordentlicher Professor an der Universität München, dazu von 1837 bis 1847 Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek und im Studienjahr 1872/73 deren Rektor. 1863 wurde er ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1873 Präsident der Akademie in München.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München1000
Ludwig II., König von BayernKönig Ludwig II. von Bayern11857489218451886Ludwig II. (1845–1886), bayerischer König von 1864 bis 1886.
StiftsprobstEin Stiftsprobst leitet ein Stift und vertritt es nach außen.
Reichsräte, Reichsrath (Königreich Bayern)Mitglieder der „Kammer der Reichsräte“, der ersten Kammer des Landtages des Königreichs Bayern, der Vertreter des Adels, der Geistlichkeit und vom König ernannte Personen angehörten. Die erste Kammer, die „Kammer der Abgeordneten“, bildeten die vom Volk nach dem Zensuswahlrecht gewählten Abgeordneten.
Maximilians-Orden für Wissenschaft und KunstDer königliche Maximilians-Orden für Wissenschaft und Kunst wurde von König Maximilian II. von Bayern (1811-1864) im Jahr 1853 gestiftet und ist aktuell als Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst, wie er heute heißt, die höchste Auszeichnung des Freistaates Bayern.
KönigAuf das Althochdeutsche zurückgehender Begriff („kuning“ zu „kunni“ für „Geschlecht“) als Bezeichnung für einen Träger des Königstitels in seiner Funktion als höchster (nach dem Kaiser) weltlicher Herrscher oder Repräsentant einer Monarchie.
OrdenscapitelOrdenskapitel im kirchlich-religiösen Kontext als eine Versammlung von Repräsentanten einer Ordensgemeinschaft mit entsprechender Ordens-Satzung, aufgrund welcher das Ordenskapitel die zumeist höchste beschlussfassende Instanz darstellt in Bezug auf den Orden, die Kongregation der Ordensprovinz oder eines einzelnen Klosters; im Mittelalter auch Institution geistlicher Ritterorden nach dem entsprechenden kirchlichen Vorbild; zu späterer Zeit auch Übertragung dieser Strukturen auf Haus- und Verdienstorden, die sich in Form ihres jeweiligen Ordenskapitels vornehmlich um die An- oder Aberkennung der Ordensmitgliedschaft kümmerten.
PreisPreis, oftmals aus einer Stiftung stammend bzw. gestiftet oder vergeben von einer wissenschaftlichen Gesellschaft oder Vereinigung für eine entsprechende Preisschrift in Form einer wissenschaftlichen Abhandlung als Auszeichnung für diese; auch: Kaufpreis z. B. für Aktien, Wertpapiere etc. und Preise als Geldwert bzw. Betrag für Güter, Waren, Dientleistungen etc. im Allgemeinen auch unter wirtschaftshistorischen Aspekten zur Erfahrung der Preisentwicklung.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis