Für die Übersendung der köstlichen, schlichten Grabrede2 und vor Allem des so freundlichen Bildes Ihrer theuren Entschlafenen nehmen Sie meinen verbindlichsten, herzlichsten Dank! Die Thränen, die ich in der aufrichtigsten Theilnahme über Ihren schweren Verlust geweint habe, sind im neuen Jahre für mich und meine liebe Frau nicht die einzigen geblieben. Gott hat uns mit schwerem Hauskreuz heimgesucht und uns ein liebliches Kind genommen, das wir seit 1875 in unserem Hause hatten, als theures Vermächtniß der in Spandau verstorbenen jüngsten Schwester meiner Frau. Am Tage ihrer schweren Erkrankung am Scharlachfieber, Gehirnentzündung und Rachenbräune zugleich sagte die liebe Kleine auf meine Äußerung, daß Engel die Kinder in den Himmel trügen: „Nein, Gott läßt den Kindern Flügel wachsen; so ist es“. Am sechsten Tage der Krankheit schlief sie nach hartem Todeskampfe sanft ein; am 6. dieses Monats wäre sie 3 Jahre alt geworden. –
Verzeihen Sie mir diese Mittheilung, die ich nicht zurückhalten konnte. Gott tröste Sie und