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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 8. April 1878

Lieber Georg!

Sehr gerne habe ich von Dir vernommen, daß Du bereits in der Kriegsschule im guten Zuge des Lernens bist, nach der vorgeschriebenen Tagesordnung, welche nur wenig freie Zeit übrig läßt. In Deinem jetzigen Lehrjahr ist nicht bloß jeder Tag, sondern beinahe auch jede Stunde wichtig in bezug auf Deine künftige Laufbahn; darum benutze die Zeit, so gut als Du vermagst. Nur diese Rücksicht allein möge Dich bestimmen, wenn Du in der Osterzeit lieber hierher kommen, als in München bleiben willst; wenn Du aber kommst, so bringe so viel Arbeit oder Beschäftigung mit, daß Du die kostbare Zeit, die viel mehr werth ist als das Geld, das Du hier oder dort verbrauchst, nicht nutzlos versiegt.

Ich selbst werde morgen, Dienstag, nach Berlin abreisen1, aber zu den Osterfeiertagen2 wieder hier sein. Von Anna haben wir gute Nachricht aus Mailand erhalten.

Dein treuer Vater.