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Arthur Wyß an Karl Hegel, Marburg, 21. Oktober 1878

Hochzuehrender Herr Professor!

An Ew. Hochwohlgeboren erlaube ich mir in einer wissenschaftlichen Angelegenheit einige Zeilen zu richten.

In den „Forschungen“ XVIII, 211 ff. berichtete ich beiläufig über eine zu Gießen befindliche handschriftliche Mainzer Stadtchronik des XV. Jahrhunderts, deren Wichtigkeit jetzt auch Herr Professor Weiland im neusten Hefte des „Neuen Archives“ hervorgehoben hat.

Da mir die Bedeutung der Chronik nicht entgieng und ich mich speciell für die Mainzer Chroniken interessire, so unterließ ich nicht, mich nach weiteren Handschriften zu erkundigen, und brachte in Erfahrung, daß die Vorlage des Gießener Manuscriptes sich im Staatsarchive zu Darmstadt befindet. Das Darmstädter Manuscript (sec. XV.) ist wahrscheinlich das Original und gehört dem durch Schenkung an das Großherzoglich Hessische Staatsarchiv gelangten ZumJungen-Glauburgischen Familienarchive an.

Da die Chronik eine Zierde der unter Ew. Hochwohlgeboren Leitung herausgegebenen Sammlung der deutschen Städtechroniken bilden wird1, so glaubte ich nicht unterlassen zu sollen, Ihnen obige Nachricht mitzutheilen! Die Herausgabe der Chronik wird eine ebenso interessante wie besondere Aufgabe sein.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster
Dr. Arthur Wyß
Königl. Archivsekretär