Also Germersheim ist doch nicht so schlimm, als es von weitem aussieht. Man muß sich überall das Gute herausnehmen, das man findet, und zufrieden sein an der Stelle, welche unser Geschick uns erweist und uns in unserem Beruf wirken läßt: sorgen wir nur dafür, daß wir ihn gut ausfüllen; dann wird uns das übrige von selbst zufallen.
Deiner baldigen Beförderung sehe ich mit Freude entgegen, die ich mir auch dann nicht trüben lassen werde, wenn es mit der Versetzung nicht nach Deinem Wunsch geht. Wie es kommt, so muß es Dir und uns recht sein.
Ich schicke Dir die monatliche Geldhülfe mit 70 Mark. Vielleicht brauchst Du sie nicht mehr, oder nur theilweise, wenn Du schon im nächsten Monat die Lieutnantsgage erhältst. In diesem Fall lege zurück für den folgenden Monat, was Du im kommenden nicht nöthig hast.
Wenn Du schreibst, daß Du Deinen Mittagstisch von dem neuerwarteten Gelde zu bezahlen habest, so stimmt meine Rechnung nicht mit der Deinigen. Deine Fähnrichsgage sollte den Mittagstisch decken und war dazu mehr als ausreichend. Es scheint aber, daß Du auch diese anderweitig verbraucht hast. Das ist zu viel! Du bekommst von mir ohnehin schon eine größere Geldhülfe, als vorschriftsmäßig für Fähnriche verlangt wird, nämlich die Ergänzung der Gage bis zu 70 Mark monatlich. Du hast also reichlich und mehr als viele andere, um damit auszukommen. Ich ermahne Dich aufs neue dringend, Dich danach einzurichten.
Am Freitag früh bin ich mit Mariechen von Berlin zurückgekommen.1 Sophiechen und Mundel haben unterdessen das Haus gut besorgt, theilweise neu tapezieren und anstreichen lassen. Lommels Kindern geht es wieder gut.