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Karl Hegel an Georg Waitz, Erlangen, 11. Januar 1880

Lieber alter Freund!

Sie haben mir durch Ihr Geschenk, Verfassungs-Geschichte I Auflage 3, eine große Freude zum Neuen Jahr bereitet, wofür ich Ihnen herzlich danke. Ihr Werk, Band 1-8, ist mir vor vielen anderen lieb, steht immer in meiner Nähe und wird oft von mir zu Rath gezogen. Wie viel Neues haben Sie nun wieder in diesen ersten Band hineingearbeitet, um ihn durchaus auf dem Laufenden zu erhalten! Das setzt beständige Aufmerksamkeit und niemals nachlassende Sorgfalt voraus. Und ich finde Sie immer, wie ich Sie schon seit so vielen Jahren unserer freundschaftlichen Beziehungen kenne, nicht übereilend, ruhig abwägend, verständig urtheilend, so daß ich mich der vollen Zustimmung nur selten versagen kann.

Ich hoffe, daß Sie mit den Ihrigen das Neue Jahr gesund und froh angetreten haben, und wünsche Ihren fruchtbringenden Arbeiten auch in diesem den besten Erfolg und Fortgang.

Ich gedenke Ihnen bald wieder etwas aus Mainz für die Deutschen Forschungen zu schicken.1

Hänselmann läßt mit dem Schluß des neuen Bandes Braunschweig, zum Verdruß des Verlegers – der den Band nicht mehr im verflossenen Jahr ausgeben konnte – sehr lang warten. Glossar und Register, welche er selbst anzufertigen übernommen hat, scheinen ihm viel Mühe zu machen.2

Ich grüße Sie von Herzen
in alter Freundschaft
der Ihrige
Carl Hegel.