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Karl Hegel an Otto Hartwig, Erlangen, 15. Oktober 1880

Sehr geehrter Herr!

Für das Geschenk Ihres 2. Theils der Quellen und Forschungen sage ich Ihnen besten Dank. Sie haben eine mühsame Arbeit vollendet und darin, wie ich schon bei flüchtiger Übersicht erkannt, unerwartet viel Neues über die dunklen Anfänge der Republik Florenz ans Licht gebracht. Ihren tief eingehenden und weit umfassenden Studien Schritt für Schritt zu folgen ist mir für jetzt unmöglich. Mein Arbeitsgebiet liegt im Bereich der deutschen Städte1 und ich stehe jetzt bei Mainz; davon kann ich mich nicht eher losmachen, als bis ich mit dieser Stadt fertig bin. Meine Lebensdauer wird nicht mehr lang sein und ich kann nicht mehr viel versprechen.

Ob ich mit einer Besprechung Ihres 2. Theils Dank finden würde, ist mir überdies einigermaßen zweifelhaft, da es wenigstens nicht scheint, daß ich es Ihnen nicht mit meiner früheren zu Dank gemacht habe.2 Und vollends jetzt bin ich ganz aus dem Kreise der Forschungen, worin Sie sich seit langen Jahren bewegt haben, heraus. Doch vielleicht werde ich durch Ihr Werk einmal in denselben zurückgezogen.

Mit vollkommener Hochachtung
Ihr ergebener
Karl Hegel.