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Karl Hegel an Georg Waitz, Erlangen, 25. Februar 1881

Verehrter Freund!

Heinrich Reimer hat in Monumenta Germaniae Historica XXV Christian von Mainz bearbeitet und dazu Gamans’sche Analecten in Privatbesitz zu Mainz benutzt. Da mir diese Analecten bisher unbekannt waren, möchte ich bei Herrn Reimer deshalb nähere Erkundigung einziehen und bitte ich Sie um seine Adresse mit Titel und Wohnort.

Ich bin Ihnen sehr dankbar für die Zusendung der schönen neuen Publicationen der Monumenta Germaniae Historica. Der XXV Band und die Quartausgabe der Poetae latini von Dümmler sind vorzügliche Arbeiten. Ich wundere mich, daß Mommsen’s Jordanis noch immer nicht erscheinen ist, obwohl er schon zu Zeit des Brandes1 fast fertig gedruckt war.

Auch Ihre Anzeige des 25. Bandes in den Göttinger Gelehrten Anzeigen habe ich mit Dank erhalten.

An der Mainzer Chronik wird flott gedruckt.2

Pöhlmann hat eine Schrift über die Anfänge Roms herausgegeben – wie man sie sich national-ökonomisch und historisch denken könnte – worin er viel gegen Mommsen polarisiert.

Freund Liliencron wird sich Ihnen jetzt wohl in seiner Eigenschaft als Hochzeitsbitter, hätte ich beinahe gesagt – als Vertreter des Hauses Augustenburg präsentiren.

Wie beklagenswerth ist der frühe Tod Ihres Mitarbeiters Heller! er ging so ganz auf meinen Wegen in florentinischer und deutscher Städtegeschichte, daß ich in ihm meinen prädestinirten Nachfolger sah.

Mit herzlichem Gruß
der Ihrige
Carl Hegel

P. S. Bis wann etwa werden die diesjährigen Sitzungen der Central Direction der Monumenta Germaniae Historica stattfinden?