Indem ich Ihnen für Ihre freundlichen Zeilen herzlich danke sage, beeile ich mich, Ihre Anfragen, so gut das bei dem augenblicklichen Stand meiner Vorarbeiten möglich ist, in der Anlage zu beantworten. Ich füge zugleich drei Tabellen bei (zwei im Concept, wofür ich um gütige Entschuldigung bitte), welche wol eine klarere Anschauung gewähren dürften, als sie in Worten gegeben werden kann. Da ich sie in den Ferien zur Ausarbeitung des III. Theils meiner Arbeit für die Tübinger Zeitschrift brauche, so wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir dieselben bis zum 10. März wieder zuschicken wollten.
Leider kann ich in den Frühjahrsferien nicht nach |
Frankfurt gehen. Es würde mir sonst eine große Freude gewesen sein, Ihnen gefällig sein zu können. Im Sommer gehe ich jedenfalls wieder hin. Wenn Ihr Anliegen Eile hat, so wird gewiß Dr. Ernst Kelchner, II. Bibliothekar an der Frankfurter
Stadtbibliothek (Adresse am besten: „Stadtarchiv I.“), gern den gewünschten Aufschluß gegen, eventuell auch Stadtarchivar Dr. Grotefend. Im andern Falle bin ich gern nächsten Sommer dazu bereit.
Was die Aussichten für die Genehmigung der Würzburger Stelle betrifft, so liegt die Sache vielleicht nicht ganz so trübe, als Sie annehmen. Wenigstens erinnere ich mich, daß ein hiesiges ultramontanes Blatt, welches vor längerer Zeit in einem sog. „Streichprogramm“ mit den meisten Universitäts-Exigenzen noch schärfer verfuhr als selbst Herr Rittler, die Nothwendigkeit der betreffenden Forderung ausdrücklich anerkannt und sie von der Streichung ausgenommen hat. Die lange | Verzögerung der Angelegenheit hat mich in einige Verlegenheit versetzt. Es ist mir nämlich vor einiger Zeit durch die Vermittlung der Herren Professor
Albrecht Wagner und von
Sybel in Berlin eine Professur an der Universität Tokio unter sehr guten Bedingungen angetragen worden. Ich habe gebeten, die Entscheidung noch etwas aufschieben zu dürfen, da ich eine bescheidene Stellung in der deutschen Heimat einer glänzenden in Japan vorziehe. Freilich weiß ich nicht, welche Aussichten ich im Falle der Bewilligung der Würzburger
Professur in Erlangen hätte; abwarten möchte ich jedenfalls, bis klarer in der Sache zu sehen ist.
Indem ich mich Ihrem geneigten Wohlwollen bestens empfehle, bin ich in größter Hochachtung
Ihr
ganz ergebener
Karl Bücher.
Bücher, KarlKarl Bücher11851688418471930Bücher, Karl (1847–1930), Sohn eines Bürstenmachers und Landwirts, war Volkswirtschaftler und Nationalökonom. Er wirkte an den Universitäten Dorpat, Basel, Karlsruhe und schließlich Leipzig.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Universitätsbibliothek (UB) Erlangen-Nürnberg, Erlangen: Ms. 2053; Ms. 2069; Ms. 2306; Rar V, 11
.
UB Erlangen-Nürnberg
1000
Kelchner, Ernst18311895Kelchner, Ernst (1831-1895), war Historiker und Bibliothekar derStadtbibliothek in Frankfurt am Main.
Grotefend, Hermann18451931Grotefend, Ernst Heinrich Hermann (1845-1931), war Archivar, Historiker sowie bekannter Verfasser von Zeitrechnungs-Standardwerken für Mittelalter und Neuzeit, der seit 1876 am Staatsarchiv Frankfurt am Main wirkte; 1887 folgte seine Berufung als Leiter des Geheimen und Hauptarchivs nach Schwerin.
Wagner, Albrecht11569869818501909Wagner, Albrecht (1850–1909), Philologe, Anglist, Germanist und Literaturhistoriker, wirkte von 1876 an der Universität Erlangen, wo er sich im selben Jahr habilitierte, als Privatdozent, bevor er 1885 außerordentlicher Professor für Englische Philologie an der Universität Göttingen wurde; 1887 wechselte er nach Halle-Wittenberg, wo er zunächst Lehrstuhlvertreter war, seit 1889 außerordentlicher Professor, seit 1893 ordentlicher Professor und Direktor des dortigen Englischen Seminars.
Sybel, HeinrichHeinrich Sybel
HiKo
11862022318171895Sybel, Heinrich (1817–1895), in Düsseldorf geborener Historiker, Politiker und Archivar, der nach seinem Studium im Jahre 1838 an der Berliner Universität promoviert und 1840 an der Universität Bonn habilitiert wurde. Als ordentlicher Professor wirkte er an den Universitäten Marburg (1845–1856), München (1856–1861) und Bonn (1861–1875) und übernahm von 1875 bis 1895 als Direktor die Leitung der Preußischen Staatsarchive. Im Jahre 1858 gehörte er in München zu den Gründungsmitgliedern der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, gründete 1859 die Historische Zeitschrift und war von 1886 bis 1895 Präsident der Historischen Kommission in München. Im Jahre 1848 war er Mitglied des Frankfurter Vorparlaments, 1850 Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, von 1874 bis1880 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
Frankfurt (Main)50.1106444,8.6820917Ehemalige Reichsstadt am Main, oftmaliger Wahl- und Krönungsort der Könige des Heiligen Römischen Reiches sowie Freie Stadt innerhalb des Deutschen Bundes, dessen Bundestag sich dort versammelte. Die Frankfurter Paulskirche war von Mai 1848 bis Mai 1849 der Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung, die die Frankfurter Reichsverfassung vom 28. März 1849 erarbeitete. Seit dem Mittelalter war es eine bedeutende Messestadt und ein Finanzplatz mit Wertpapierbörse für den Handel mit Staatsanleihen und Aktien.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Tokio35.6821936,139.762221Hauptstadt Japans in der Kantō-Region im Osten der japanischen Hauptinsel Honshū mit archäologischen Siedlungsspuren, die bis in die Steinzeit hineinreichen.
JapanInselstaat vor der Ostküste des ostasiatischen Festlandes im Stillen Ozean.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Gleißnerstraße (München)Die Gleißnerstraße in München (Ramersdorf) führt von der Hofangerstraße zur Zieglerstraße; benannt ist sie nach dem Komponisten und Musiker Franz Johannes Gleißner (1761-1818).
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
TübingerZu Tübingen gehörend, auf Tübingen bezogen, Tübingen zuzuordnen.
FrankfurterZu Frankfurt gehörend, sich auf Frankfurt beziehend, Frankfurt betreffend.
Stadtbibliothek (Frankfurt am Main)Die Geschichte der Stadtbibliothek in Frankfurt am Main reicht zurück auf eine sogenannte „Ratsbibliothek“, welche erstmals im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde; im Jahr 1865 wurde die Stadtbibliothek mit der Frankfurter Universitätsbibliothek vereinigt.
WürzburgerZu Würzburg gehörend, Würzburg zuzuordnen, darauf bezogen.
Universitäts-ExigenzenUniversitäts-Bedürfnisse, Universitäts-Erfordernisse.
Deutsch/deutsch, Deutsche/r; DeutschesAuf die deutschen Staaten bezogen, den deutschen Staaten zuzuordnen, zu den deutschen Staaten gehörend; deutschsprachig; deutsche Sprache; Angehörige/r der deutschen Staaten, Deutschlands.
Professur, ProfeßurLehramt an einer Universität oder Hochschule.