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Ludwig Conrady an Karl Hegel, Miltenberg, 21. Juli 1882

Hochverehrter herr professor, ich säume nicht Ihnen meinen verbindlichsten dank für Ihre für Ihren gestrigen brief sofort heute auszudrücken.

Es ist mir von höchster wichtigkeit gewesen aus der feder eines so berufenen fachmanns, wie Sie sind, ein so günstiges urteil über meine einleitung zum ersten …führer meiner ‚vier rhein. Palaestine Pilgerschriften’ lesen zu dürfen. Ich gebe nun die arbeit noch eins so getrost hinaus.

Gleichzeitig freut es mich meine erwartung bestätigt zu finden, daß Sie eine förmliche veröffentlichung jenes chronikbononstücks von hier beabsichtigen.

Meine von Ihnen beanstandete verbindung der Ursulasage mit dem namen Hions war nur in dem sinne gemeint, daß Attila, auf den einer die berufung auf Hions freilich zunächst und allein bezieht, mit der Ursulasage in nächster verbindung steht, die auskunft geben über den also mittelbar als solcher auch für die Ursulalegende angesehen werden kann.

Lieb ist es mir, bei dieser gelegenheit auch über Hions belehrt zu sein und zwar nun von zwei seiten, da gleichzeitig mit dem Ihrigen ein brief von Herrn prof. Zangemeister eintraf. Sie ergänzen sich beide aufs beste. Letztgenannter fügt nämlich zu Ihren … die erläuterung, daß dies wort …

Ich kenne dies eine neustes wißen wahrheit- lich nicht unnützes … … In diesem falle tröste ich mich mit dem juristischen: superflena non nocent! Andern falls würde er mich nächtlich fern den Kanal von weiterbeföderung eine nicht unwertvollen gelehrte note gewesen ist sein.

Im einen wie andern falle aber bin und bleibe ich in tiefster verehrung Ihr dankbarst ergebener
Conrady.