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Friedrich Schneider an Karl Hegel, Mainz, 14. November 1882

Hochgeehrter Herr,

die große Güte womit Sie mir auch den 2. Band der Mainzer Chroniken zuwendeten, verpflichtet mich Ihnen zu abermaligem lebhaften Dank. Ich fühle die Verpflichtung umso mehr als ich den Werth seiner langen, mühevollen Arbeit einigermaßen zu würdigen weiß. Haben wir doch für unsere bescheidene Thätigkeit am Platze selbst jetzt vielfach zum erstenmal festen Boden gewonnen und an der 1 Verfaßungsgeschichte2 einen sicheren Führer. Ich möchte wünschen, daß das Verdienst einer solchen Arbeit auf Mainzer Boden recht möge gewür-digt digt und aus deren vortrefflichem Inhalte gute Früchte möchten gezogen werden. Wie die Dinge freilich liegen, ist dies fast gleichbedeutend mit: contra spem sperare.

Zur Verfaßung von Mainz in römischer Zeit ist eben aus dem Nachlaß von Th. Bergk ein Aufsatz in der Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte pagina 498-515 erschienen, der sich nicht unwesentlich von Mommsen-Becker’s Auffaßung entfernt.

Kann ich je mich Ihnen hier am Platz nützlicherzeigen, so bitte ich nur über meine bescheidenen Kräfte zu verfügen, indeß ich bin mit vorzüglicher Werthschätzung

Ihr
sehr ergebener
Friedrich Schneider.