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Immanuel Hegel an Karl Hegel, Berlin, 8. Juni 1885

Lieber Karl!

Auf Deinen lieben Brief vom 6ten dieses Monats1 will ich unter Rückgabe der Anlage2 nicht säumen, meine Zustimmung zu Deiner Ansicht auszusprechen, daß wir das Unternehmen von Dunker & Humblot nicht hindern und auch keine Bedingungen vorschreiben können. Ich finde es anständig und achtungswerth, daß die Buchhandlung uns überhaupt von ihrer Absicht in Kenntniß setzt und unser Einverständniß zu erhalten wünscht. Wenn Du ihr diese Anerkennung aussprichst, wird sie auch wohl für etwaige Wünsche empfänglich sein, welche Du ihr dabei empfehlen möchtest. Zunächst ist es für uns nur wünschenswerth, die Titel der Bände zu erhalten, welche sie in der einen oder anderen Weise vervielfältigen wird.

Mit herzlichem Interesse haben wir den ersten Theil Deines Reiseberichts3 empfangen und hoffen daß der zweite Theil nicht ausbleiben werde. Es werden uns darin warme Bilder lebensvoller Vergangenheit vorgeführt, die uns auch in alte Zeiten versetzten.

Gestern haben wir Deinen Geburtstag4 mit herzlichen Segenswünschen gefeiert. Clara hat sie Dir an meiner Statt brieflich ausgesprochen. Ich war in Folge eines Fieberanfalls mit Lungenaffektion genöthigt worden das Bett zu hüten. Gestern war ich aber wieder aufgestanden; ebenso heute; ich bin aber noch sehr angegriffen, kann nicht arbeiten und schreibe mit Mühe diesen Brief.

Also will ich mit herzlichen Grüßen schließen

Dein Bruder
Immanuel Hegel