Das Paket Briefe unserer lieben Mutter mit unseren eigenen Kinderbriefen habe ich erhalten, aber sie dienen mir nicht für meinen Zweck, und ich meine, daß wir sie vernichten sollten. Ich schrieb wegen des Pakets der Briefe unseres Vaters an die Mutter, die ich Dir vor einigen Jahren überbrachte mit der Frage, was wohl damit für die Zukunft zu machen sei? Es ist meine Schuld, daß ich sie nicht zuvor mit dem, was daraus gedruckt ist, genau collationiert habe. Jetzt entbehre ich sie schmerzlich bei der neuen Ausgabe. Wenn Du sie nicht vernichtet hast, was Du doch wissen müßtest, so ist nicht anzunehmen, daß sie verloren gegangen seien, so wirst Du sie irgendwo in Deiner Nähe, etwa in Deinem Schreibtisch, bis auf weiteres, bis zu Deiner Durchsicht, bei Seite gelegt haben. Hast Du auch wohl schon dort nachgesehen? Der briefliche Stoff wächst mir immer mehr unter den Händen an, wiewohl ich manches weglasse und an Briefen anderer an den Vater nur die bedeutenden aufnehme. Ob ich dabei immer das Richtige treffe, ist mir selbst zweifelhaft. Manche Äußerungen unseres Vaters möchte ich lieber beseitigen, aber sie sind charakteristisch für seine Auffassung der Zeitverhältnisse, wie z. B. keine Spur von Theilnahme an der nationalen Erhebung im Jahre 18131, sondern mehr nur für den großen Napoleon – mein historisches Gewissen sträubt sich dagegen, dergleichen auszustreichen, und wenn ich es streiche, würde es scheinen, als ob gar nichts darüber gesagt würde.
Es freut mich, daß die Verhandlungen der General-Synode Dich im ganzen befriedigt haben und von Dir gut überstanden worden sind.2 Bald wird der Tanz auf dem Reichstag wieder los gehen.
Herzliche Grüße an die liebe Klara und Eure Kinder. Von den meinigen habe ich nichts besonderes zu berichten.