Ich erhielt vor einigen Tagen eine gedruckte Zuschrift von Dr. Richard Kukula, k. k.Universitäts-Bibliothek in Wien, mit dem Ansuchen ein anliegendes Formular von allerhand Fragen über Person, amtliche Stellung, Schriften usf. behufs Ausgabe eines „Allgemeinen Deutschen Hochschulen-Almanachs“ auszustellen. Ich pflege auf dergleichen Zumuthungen nicht zu reagiren; da aber Dr. Kukula eine amtliche Stellung an der Universitäts-Bibliothek inne zu haben scheint, so steht sein Unternehmen vielleicht in einem gewissen Zusammenhang mit der Universität und verdient um deßwillen Berücksichtigung. Ich erlaube mir Sie zu fragen, ob dies der Fall ist? oder ob überhaupt man sich etwas von demselben und dem Herausgeber | versprechen darf, was die Unterstützung durch Auskunftgeben verdient?
Hoffentlich geht es Ihnen gut. Ich hatte nach der Sitzung in München1 noch lange mit Augenleiden zu thun; erst seit Dezember ist es besser damit geworden.
Sickel, TheodorTheodor Sickel
HiKo
11879702618261908Sickel, Theodor (1826–1908), deutsch-österreichischer Historiker, war seit 1875 Mitglied der Zentraldirektion der MGH und dort auch Leiter der „Diplomata“-Abteililung; seit 1855 lebte er, ursprünglich geboren in Akten/Elbe, nach Forschungsaufenthalten in Frankreich (als politischer Emigrant), der Schweiz und dem damals noch österreichischen Mailand in Wien, wo er 1857 Extraordinarius wurde und Mitglied des 1854 gegründeten Instituts für Österreichische Geschichtsforschung; 1867 wurde er Ordinarius, 1869 avancierte er zum Direktor des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung und blieb es bis 1891, um von da an bis 1901 das durch ihn 1881 gegründete Österreichische Historische Institut in Rom zu leiten. 1898 wurde er überdies zum Vorsitzenden der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Todesjahr 1908 inne.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
IÖGF Wien
.
IÖGF Wien1000
Neuhaus
, Helmut: 150 Jahre Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Eine Chronik, München 2008.
Neuhaus
, 150 Jahre Historische Kommission
2008
Kukula, Richard Cornelius11685133318621919Kukula, Richard Cornelius (1862–1919), war ein österreichischer Philologe und Professor für Klassische Philologie, der in seiner Funktion als damaliger „Amanuensis an der k. k. Universitäts-Bibliothek in Wien“ Herausgeber des Titels: „Allgemeiner deutscher Hochschulen-Almanach“ war, welcher 1888 in Wien erschien und in dem auch Karl Hegel (1813–1901) biographisch mit seinen Forschungswerken erfasst war.
Wien48.2083537,16.3725042An der Donau gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
kaiserlich-königlich; kaiserlich und königlich (k. k.; k. und k. et al.)Mit kaiserlich-königlich (Abkürzungen: k. k., k. u. k., K. K. oder K.K. etc.) wurde in der österreichischen Monarchie bis zum Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 die staatlichen Einrichtungen und Behörden des gesamten Reiches benannt; bereits seit dem 18. Jahrhundert waren die entsprechenden Abkürzungen gebräuchlich - das erste „K“ bzw. „k“ stand für den Kaisertitel von Österreich, das zweite für die Habsburgischen Königstitel (Ungarn und Böhmen). Nach dem Ausgleich blieb diese Abkürzung bestehen, bezog sich allerdings seitdem nur noch auf die westliche Hälfte des Reiches; das erste „K“ bzw. „k“ stand weiterhin für den Titel Kaiser von Österreich, während das zweite nun für den Titel König von Böhmen stand; parallel dazu wurde zudem seit dem Ausgleich die Abkürzung k. u. k. („kaiserlich und königlich“) eingeführt, welche sich auf das gesamte Reich bezog und wieder die gemeinsamen staatlichen Einrichtungen und Behörden begrifflich umfasste, wobei das zweite „K“ bzw. „k“ wieder für den Titel König von Ungarn stand.
Universitäts-Bibliothek, Universitätsbibliothek Wien1365 gegründete Universitätsbibliothek und damit älteste Einrichtung dieser Art im deutschen Sprachraum.
Universitäts-Bibliothek, Universitätsbibliothek Wien1365 gegründete Universitätsbibliothek und damit älteste Einrichtung dieser Art im deutschen Sprachraum.
Behuf, zum; behufsAus dem Mittelhochdeutschen von „behuof“ für „Nutzen, Zweck“ und ein „beabsichtigtes Ergebnis“ bezeichnend, auch: „behufs“ als Synonym für: zwecks.
Allgemeiner Deutscher Hochschulen-AlmanachRichard Cornelius Kukula (1862-1919) war ein österreichischer Philologe und Professor für Klassische Philologie, der in seiner Funktion als damaliger „Amanuensis an der k. k. Universitäts-Bibliothek in Wien“ Herausgeber war des folgenden Titels: „Allgemeiner deutscher Hochschulen-Almanach“, welcher 1888 in Wien erschien und in dem auch Karl Hegel biographisch mit seinen Forschungswerken erfasst war (S. 311f.).
PlenarversammlungJährlich stattfindende Vollversammlung der Mitglieder der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München; von Karl Hegel (1813-1901) auch gebrauchter Begriff für die jeweiligen Jahresversammlungen der Zentraldirektion der MGH in Berlin.
AugenleidenAugenkrankheit.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis