Schreiberhau den 28 / 7 1887
Mein lieber Karl!
Wie gern wäre ich statt dieser Zeilen selbst bei Deinem schönen Jubelfeste und möchte es mit meinem Manuel vereint mit Euch allen feiern! Habe ich doch unser schönes Jubelfest noch in so dankbarer Erinnerung, leider mußten wir Dich den lieben Bruder dabei auch vermissen! Gott hat Dich so gnädig geführt und Dir in Deinem Beruf so reiche Genugthuung, | so viel Anerkennung und so reiche schöne Früchte erndten lassen. Er segne auch ferner Deinen Lebensabend, im Kreise Deiner Kinder – der lieben Enkel, in denen der Segen der geliebten Mutter und Großmutter fortlebt. Wie tritt ihr Bild heut so lebendig vor meine Seele – wie stolz würde sie an Deiner Seite stehn! Du wirst mit Dank zurücksehen auf den Lebensabschnitt, der heut seinen Schlußstein findet | – und wie frisch und wohlerhalten dürfen wir Dich heut begrüßen – ich wollte Manuel thäte es Dir nach, und könnte auch erst in behaglicher Ruhe auf seine abgeschlossene Laufbahn zurückblicken, ich halte ihm immer Dein Beispiel vor und bin sehr dafür daß er auch an den Ruhestand denkt. Hier hoffe ich, wird er sich recht erholen, es ist ein frisches erquickliches Zusammenleben mit unseren liebe Kindern und Enkeln in reizender erfrischender | Umgebung der grünen Berge und sprudelnder Quellen, aber die alten Kräfte müssen sich erst allmählich aus dem Treiben des Berufslebens herausarbeiten. Unsere Kinder sind heut auf den Berges Höhen der … Baude, und ich sage Dir für jetzt nur ihre herzlichen Grüße und Wünsche ebenso von Klärchen – Deine Anna und Lommels werden mit Deinen einheimischen Kindern um Dich sein und wir sind es im Geiste mit treuesten, innigsten Wünschen! Gottes Seegen bleibe bei Dir und den Deinen! In treuer Schwesterliebe
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P. S. Wir bitten sehr um ausführliche Berichte! An Mariechen schreibe ich dann sofort und danke ihr! |
Bismark wird sich hoffentlich würdig und unzerstöhrt einstellen; ich hoffte er sollte Dich überraschen, und nun hatte ihn mein lieber Mann schon so früh angemeldet!!
Es war sehr weise, daß Deine Kinder ihn noch verbergen!
Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell
Clara Hegel, geb. Flottwell116570776?18251912Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell (1825–1912), Tochter Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) und Auguste Flottwells, geb. Lüdecke (1794–1862), jüngere Schwester Friederike Hegels, geb. Flottwell (1822–1861), der ersten Ehefrau Immanuel Hegels (1814–1891) und dessen zweite Ehefrau ab 8. September 1865.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Schreiberhau50.8268011,15.5221261Nordwestlich vom etwa 1500 Meter hohen Hohen Rad gelegener Ferienort im schlesischen Riesengebirge; südlich des Hohen Rades liegt Spindlermühle.
Privatbesitz
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Privatbesitz
1000
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Neuhaus
, Helmut: Karl Hegel – Historiker im 19. Jahrhundert. Unter Mitarbeit von Katja Dotzler, Christoph Hübner, Thomas Joswiak, Marion Kreis, Bruno Kuntke, Jörg Sandreuther und Christian Schöffel (= Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 7/Katalog zur Ausstellung des Instituts für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg vom 20. November bis 16. Dezember 2001), Erlangen, Jena 2001.
Karl Hegel – Historiker im 19. Jahrhundert
2001
Hegel
, Immanuel: Erinnerungen aus meinem Leben, Berlin 1891.
I. Hegel
, Erinnerungen.
1891
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher
Susanna Maria Hegel, geb. Tucher116146891918261878Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher (1826–1878), häufig „Susette“ genannt, Tochter Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871) und Maria Magdalena Tuchers, geb. Grundherr (1802–1876), Ehefrau Karl Hegels (1813–1901); siehe auch: Tucher, Susanna Maria.
Lommel, Luise, geb. Hegel
Luise Lommel, geb. Hegel-18531924 Lommel, Luise, geb. Hegel (1853–1924), Ehefrau des Physik- und Mathematik-Professors Eugen Lommel (1837–1899); siehe auch: Hegel, Luise (1853–1924).
Lommel, Eugen Cornelius JosephEugen Lommel10427615018371899Lommel, Eugen Cornelius Joseph (1837–1899), in der Rheinpfalz geborener Physiker und Mathematiker, der von 1854 bis 1858 an der Universität München studierte, Lehrer in der Schweiz und dann Privatdozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wurde. 1867/68 war er Professor an der land- und forstwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim und von 1868 bis 1886 Ordinarius an der Universität Erlangen, schließlich an der Universität München. Er war der Ehemann Luise Hegels (1853–1924), der zweitältesten Tochter Karl und Susanna Maria Hegels (1826–1878).
Hegel, Maria (Mariechen, Mimi)Marie HegelTochter Karl Hegels-18551929 Hegel, Maria (Mariechen, Mimi) (1855–1929), dritte Tochter Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), die ab 1878 dem verwitweten Vater den Haushalt in Erlangen führte.
Bismarck, Otto11851136X18151898Bismarck, Otto (1815–1898), in Schönhausen an der Elbe geborener preußischer und deutscher Politiker, der 1850 Mitglied des Erfurter Unionsparlaments war, von 1862 bis 1890 preußischer Ministerpräsident, zugleich von 1867 bis 1871 einziger Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes und von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches.
BaudeBöhmisch-schlesische Bezeichnung für einfache Schutzhütten für Holzknechte, Viehhirten und Weidebauern im Riesengebirge, ab dem 19. Jahrhundert auch für Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer.