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Philosophische Fakultät der Universität Göttingen an Karl Hegel, Göttingen, 28. Juli 1887

Hochverehrter Herr Professor!

An dem Tage, an welchem Sie die Feier Ihres fünfzigjährigen Doctorjubiläums1 begehen, möge es auch der philosophischen Fakultät der Georgia-Augusta gestattet sein, ihre Glückwünsche Ihnen dazubringen.

Wenn in dem selben Jahrhundert gelehrter Thätigkeit, auf das Sie zurückblicken, die deutsche Geschichtsforschung eine glänzende Entwicklung genommen und auch die historischen Studien in den Nachbarländern mächtig beeinflußt hat, so haben Sie durch Ihre ausgezeichneten Leistungen reichlich dazu beigetragen. Insbesondere für das weite und wichtige Gebiet der Städtegeschichte, auf dem Sie schon vor nunmehr 40 Jahren durch ein epochemachendes Werk2 sich unvergänglichen Ruhm erwarben, bis in die jüngste Zeit sowohl durch Ihre gründlichen und scharfsinnigen Forschungen, als durch die bewunderungswürdige Hingebung, Umsicht und Sachkenntniß, womit Sie die Herausgabe eines großen Quellenwerkes3 leiten, die vielseitigste und nachhaltigste Förderung erfahren.

Möge es Ihnen, hochverehrter Herr Jubilar, vergönnt sein, mit der seltenen körperlichen und geistigen Frische, womit Sie Ihren Ehrentag begehen, noch lange als Meister der Wissenschaft zu wirken, deren Dienste Sie Ihr gesegnetes Leben voll und ganz geweiht haben.

Die4 philosophische Fakultät der Georg-August-Universität.