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Die Königliche bayerische Akademie der Wissenschaften an Karl Hegel, München, [29.] Juli 1887

Hochverehrter Herr Kollege!

Beim Herannahen des Tages, an welchem Sie vor fünfzig Jahren die ersten akademischen Würden erlangt haben3, darf vor vielen anderen die Königliche Bayerische Akademie der Wissenschaften, insbesondere die historische Klasse derselben, in der Reihe der Glückwünschenden nicht fehlen.

Denn nachdem diese Klasse vor achtundzwanzig Jahren Sie, zunächst auf Grund Ihres grossen Werkes über die Geschichte der Städteverfassung von Italien4, unter die ordentlichen auswärtigen Mitglieder aufgenommen hatte5, sind Sie kurz darauf mit dem durch Sie geleiteten, grossenteils auch persönlich ausgeführten Unternehmen der Chroniken der deutschen Städte6 in engere Beziehung zu unserer Akademie getreten, mittels der bei ihr bestehenden historischen Kommission. Endlich hat die Königliche bayerische Akademie, als dieselbe vor zwölf Jahren berufen wurde, sich an der Herausgabe der Monumenta Germaniae historica zu beteiligen, Sie als vorzüglich geeignet erkannt, einer ihrer beiden Vertreter bei dieser schönen Aufgabe zu sein.7

Möge es Ihnen vergönnt sein, noch viele Jahre in voller Geistesfrische wissenschaftlich thätig zu sein und möge ebensolange das dreifache Band, welches Sie mit unserer Akademie verknüpft, erhalten bleiben!

Die K. bayerische Akademie der Wissenschaften.

Der Präsident
Iganz von Doellinger
Der Sekretär der historischen Klasse
Wilhelm von Giesebrecht