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Karl Hegel an Elias Steinmeyer, Erlangen, 5. August 1887

Verehrtester Herr College!

Ich bedaure Ihnen vergebliche Mühe mit meinem Jubiläumsbericht1 verursacht zu haben. Da die Allgemeine Zeitung denselben, wie es scheint, entweder in den Papierkorb der Redaction verwiesen oder für meinen einstigen Nekrolog zurückgelegt hat. Ich kann mich leichter darüber trösten als über Pöhlmanns schnöden Undank! Haben Sie immerhin herzlichen Dank für Ihre freundschaftliche Bemühung.

Ich reise heute Nacht mit meiner Tochter ab nach Freudenstadt in Württemberg am Kniebis, wo Wegele weilt. Im Fall Sie mir eine Nachricht zukommen lassen wollen, wäre in den nächsten 3 Wochen meine Adresse dort im Schwarzwaldhotel.2

Die angeblich sichere Nachricht von der Ernennung von Rabus zum außerordentlichen Professor, welche das gestrige Tagblatt3 brachte, ist falsch, wie ich heute auf dem Syndikat4 hörte.

Leben Sie wohl! Mit herzlichem Gruß
Ihr ergebener
Karl Hegel.