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Karl Hegel an Ferdinand Frensdorff, Erlangen, 11. September 1887

Verehrter Herr und Freund!

Ich kann Ihnen nicht ausdrücken, wie sehr mich das mir von meinen Herren Mitarbeitern bei den Chroniken1 gewidmete schöne Erinnerungsblatt erfreut hat.2 Wenn es mir auch Lexer nicht gesagt hätte, daß Sie der Verfasser des Textes sind, würde ich es doch aus dessen Inhalt und trefflicher Fassung selbst errathen haben. Nur Sie konnten so etwas schreiben, nur Sie meine Leistungen mit so viel Kenntniß der Sache und Urtheil würdigen! Ich bin Ihnen dafür großen und unvergeßlichen Dank schuldig. Natürlich haben Sie dabei manche Fehler von mir übersehen, die Ihnen ebenso besser als irgendeinem bekannt sind. Ich habe im Drang nur fertig zu werden, das große Unternehmen im Ganzen zu fördern, manches übereilt und versehen, nicht immer so weit ausgearbeitete Früchte vorgelegt wie Sie in Ihren Schriften darzubringen gewohnt sind. Andere, die mir nachfolgen, werden es besser als ich machen, und ich denke, Sie werden der erste von diesen sein.

Seien Sie herzlich gegrüßt von
Ihrem treu ergebenen
Karl Hegel.