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Karl Hegel an Samuel Hirzel Verlagsbuchhandlung, Erlangen, 5. Mai 1889

Ich biete Ihnen ein wissenschaftliches Werk zum Verlage an, dem ich in den letzten 7 bis 8 Jahren meine ganze Arbeitskraft und Zeit gewidmet habe. Es führt den Titel: Gilden und Städte im Mittelalter1, und kann als Fortsetzung oder Erweiterung meines ersten größeren Werkes über die italienische Stadtverfassung2 angesehen werden. Letzteres ist längst im Buchhandel vergriffen. Von diesem neuen darf ich meinem Verleger3 einen ähnlich guten Erfolg versprechen.

[Dasselbe wird aus zwei Theilen oder Bänden bestehen, jeder im Druck etwa zwanzig Bogen ausgebend. Genauer kann sich der Umfang durch Abschätzung eines Stücks M(anu)scr(ipt) das ich einzusenden bereit bin, übersehen lassen.]4

Damit Sie einen Einblick über Inhalt und Eintheilung des Werkes gewinnen, lege ich das Inhaltsverzeichniß des bereits druckfertigen ersten Theils, sowie die Disposition für den ebenfalls schon meist ausgearbeiteten zweiten bei5, mit dem Ersuchen um gefällige Rücksendung.

Meine Bedingungen bezüglich des Drucks und Honorars sind folgende.

Satz in Antiqua (ich würde die gefälligen englischen der steifen französischen vorziehen, und um verschiedene Druckproben bitten.) – Format und Papier ähnlich wie in meiner Schrift: Chronik des Dino Compagni6 und bessere Druckerschwärze, sorgfältige Correctur auf die ich besonders großen Werth lege, da ich selbst kein guter Corrector bin. Durch einen tüchtigen germanistischen Philologen (als solcher wurde mir der auch sonst bei Ihnen beschäftigte Dr. Kant7 genannt); Auflage nicht über 1000 Exemplare. Autorhonorar für den Druckbogen dieser Auflage 50 Mark und 12 Freiesemplare.

Das Manuscript des ersten Theils berechne ich nach dem angenommenen Satz und Format auf höchstens 20 Druckbogen. Genauer wird sich der Umfang – übersehen lassen. Der zweite Theil wird nicht stärker sein.

Der Druck kann sofort beginnen.

Ich sehe Ihrer gefälligen Erklärung möglichst bald entgegen.

Hochachtungsvoll
Professor Dr. Karl Hegel.