Sehr betrübend ist es für mich Dich in einer langwierigen Krankheit zu wissen. Glücklich, daß Du Dich nicht verlassen fandest, daß treue Freunde für Dich gesorgt haben. In Bethanien bist Du gewiß am besten aufgehoben und fällst anderen nicht lästig. Von Tante
Clara erhielten wir heute Morgen die erste Nachricht von Deiner Übersiedelung dorthin. Dein Brief, von anderer Hand geschrieben, kam am Nachmittag. Das Geld wirst Du unverzüglich durch A. Merzbach in Frankfurt erhalten, ich habe im Moment nicht so viel bei mir. Tüchtig zahlen mußt Du aber in Bethanien! Wenn Du nur nicht lange Wochen dort bleiben mußt! Kommt nicht die Krankenkasse der Fabrik Dir zu Hülfe?
Ich selbst bin Dir eine Art Leidensgefährte. Ich bin von einem bösen Schnupfenfieber befallen, | das mir den Schlaf benimmt. Ich gehe nicht aus und heute Abend nicht in das Concert von Wilhelmi, das ich gern gehört hätte. Hoffentlich geht mein Katarrh, wenigstens in so böser Gestalt, bald vorüber. Ich bin heute unlustig zu allem, selbst zur Arbeit, die sonst immer mein Trost ist. Laß uns bald wieder etwas von Dir hören.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Hegel, Sigmund (Mundel, Mundulus, Munerle)Sigmund Hegel11657085718631945Hegel, Sigmund (1863–1945), sechstes Kind (zweiter Sohn) Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), Mitglied des Corps Onoldia in Erlangen, Chemiker, Kaiserlicher Geheimer Regierungsrat am Reichspatentamt in Berlin.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Privatbesitz
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Privatbesitz
1000
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell
Clara Hegel, geb. Flottwell116570776?18251912Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell (1825–1912), Tochter Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) und Auguste Flottwells, geb. Lüdecke (1794–1862), jüngere Schwester Friederike Hegels, geb. Flottwell (1822–1861), der ersten Ehefrau Immanuel Hegels (1814–1891) und dessen zweite Ehefrau ab 8. September 1865.
Wilhelmj, August Emil Daniel11738120918451908Wilhelmj, August Emil Daniel (1845–1908), in Usingen in Nassau geborener Violinist, den Richard Wagner (1813–1883) im Jahre 1875 als Konzertmeister und Ersten Geiger an das ein Jahr später eröffnete Bayreuther Festspielhaus berief. Im Jahre 1894 wurde er Professor für Violine an der Guildhall School of Music in London.
Frankfurt (Main)50.1106444,8.6820917Ehemalige Reichsstadt am Main, oftmaliger Wahl- und Krönungsort der Könige des Heiligen Römischen Reiches sowie Freie Stadt innerhalb des Deutschen Bundes, dessen Bundestag sich dort versammelte. Die Frankfurter Paulskirche war von Mai 1848 bis Mai 1849 der Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung, die die Frankfurter Reichsverfassung vom 28. März 1849 erarbeitete. Seit dem Mittelalter war es eine bedeutende Messestadt und ein Finanzplatz mit Wertpapierbörse für den Handel mit Staatsanleihen und Aktien.
Bethanien (Berlin)Mitte des 19. Jahrhunderts gegründetes Central-Diakonissen-Krankenhaus in Berlin.
Merzbach, A.Bankgeschäft in Frankfurt am Main.
Actien-Gesellschaft für Anilin-FabrikationDie seit 1873 bestehende Firma ist aus der 1850 gegründeten Jordan’schen Fabrik in Treptow und der Gesellschaft für Anilinfabrikation m. b. H. in Rummelsburg hervorgegangen; sie wurde später die Firma „AGFA“.