Für Deinen Glückwunsch zu meinem Geburtstage sage ich Dir herzlichen Dank, und auch für das hübsche Bezique Spiel, das mir und Marie schon öfter zur Abendunterhaltung gedient hat. Du hast Recht, wenn Du schreibst, daß es mir zur Befriedigung gereichen werde, Dich durch Deine neue Anstellung versorgt und auf eine sichere Bahn für die Zukunft geführt zu sehen, und mit Freude habe ich Dein gutes Wort vernommen, daß es Dein Bestreben sein werde, Deinem Namen Ehre zu machen! Das specielle Geschäft, das Dir Dein Amt aufgibt, findest Du nicht eben schwierig; ungewohnt aber wie unbekannt erscheinen Dir die geschäftlichen Formen; es wird nothwendig sein, daß Du Dich auch mit der rechtlichen Seite des | Patentwesens und der darauf bezüglichen Gesetzgebung bekannt machst.
An meinem Geburtstage hatten wir schlechtes Wetter; außerdem war Marie heiser. Georg kam von Bamberg herüber und Hellwigs waren zum Caffee nachmittags bei uns; wir sehen sie sonst selten. Von Deinen Geschwistern erhielt ich liebe Briefe. Anna ist mit ihrem jüngsten Elisabethchen gegenwärtig im Bade, Soden an der Werra, nicht weit von Göttingen, die kalte und regnerische Witterung ist für sie recht ungünstig. Luise, ihrem Mann und Kindern geht es gut, ebenso Sophie, die sich auf das baldige Wiedersehen mit uns freut und Dich bald wiederzusehen, können wir nicht hoffen; Du schreibst von der Zeit, wenn die anderen auf Urlaub gehen und Du sie mit vertreten mußt.
Vor wenigen Tagen ist hier der Rath Eulen- | stein plötzlich gestorben, nachdem er in letzter Zeit viel gelitten. Für die Wasserleitung werden in unserer Stadt die Röhren gelegt. Weißt Du schon, daß wir uns einen Hund als Wächter des Hauses, einen netten schwarzgelben Pinscher angeschafft haben? er heißt Puck und ist nur zu lebhaft, so daß er gern davon läuft.
Meinen Bruder und Clara und Clärchen grüße von mir und schreibe bald wieder, wie es Dir geht.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Hegel, Sigmund (Mundel, Mundulus, Munerle)Sigmund Hegel11657085718631945Hegel, Sigmund (1863–1945), sechstes Kind (zweiter Sohn) Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), Mitglied des Corps Onoldia in Erlangen, Chemiker, Kaiserlicher Geheimer Regierungsrat am Reichspatentamt in Berlin.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Privatbesitz
.
Privatbesitz
1000
Hegel, Maria (Mariechen, Mimi)Marie HegelTochter Karl Hegels-18551929 Hegel, Maria (Mariechen, Mimi) (1855–1929), dritte Tochter Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), die ab 1878 dem verwitweten Vater den Haushalt in Erlangen führte.
Hellwig, Konrad Maximilian11669044518561913Hellwig, Konrad Maximilian (1856–1913), in Zierenberg bei Kassel geborener Rechtswissenschaftler, der von 1875 bis 1878 an den Universitäten Heidelberg, Leipzig, Marburg und Straßburg studierte, wo er im Jahre 1878 auch promoviert wurde. Nach kurzer Tätigkeit in der Justiz habilitierte er sich 1883 in Leipzig und wurde Privatdozent. Ab 1885 war er außerordentlicher Professor an der Universität Rostock, dann von 1885 bis 1888 ordentlicher Professor an der Universität Gießen, von 1888 bis 1902 an der Universität Erlangen, wo er im Studienjahr 1895/96 auch Prorektor war, und von 1902 bis 1913 an der Universität Berlin.
Lommel, Luise, geb. Hegel
Luise Lommel, geb. Hegel-18531924 Lommel, Luise, geb. Hegel (1853–1924), Ehefrau des Physik- und Mathematik-Professors Eugen Lommel (1837–1899); siehe auch: Hegel, Luise (1853–1924).
Lommel, Eugen Cornelius JosephEugen Lommel10427615018371899Lommel, Eugen Cornelius Joseph (1837–1899), in der Rheinpfalz geborener Physiker und Mathematiker, der von 1854 bis 1858 an der Universität München studierte, Lehrer in der Schweiz und dann Privatdozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wurde. 1867/68 war er Professor an der land- und forstwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim und von 1868 bis 1886 Ordinarius an der Universität Erlangen, schließlich an der Universität München. Er war der Ehemann Luise Hegels (1853–1924), der zweitältesten Tochter Karl und Susanna Maria Hegels (1826–1878).
Hegel, Sophia (Sophiechen)Sophie Hegel-18611940Hegel, Sophia (Sophiechen) (1861–1940), vierte und jüngste Tochter Karl und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878); sie blieb unverheiratet und absolvierte Stationen in München und Göttingen in den Haushalten der Schwestern Luise Lommel, geb. Hegel (1853–1924), und Anna Klein, geb. Hegel (1851–1927), später eine ca. 20 Jahre währende Tätigkeit als Lehrerin/Erzieherin an einem englischen Mädchenpensionat in Malvern, ab 1910 wieder in der Familie ihrer schwerhörigen Schwester Anna Klein lebend und dort vor allem in der Erziehung und Krankenpflege helfend; spätere Arbeit im sozialen Bereich in Göttingen.
Eulenstein, Friedrich11660429818181891Eulenstein, Friedrich (1818–1891), Jurist, von 1862 bis 1890 Syndikus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell
Clara Hegel, geb. Flottwell116570776?18251912Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell (1825–1912), Tochter Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) und Auguste Flottwells, geb. Lüdecke (1794–1862), jüngere Schwester Friederike Hegels, geb. Flottwell (1822–1861), der ersten Ehefrau Immanuel Hegels (1814–1891) und dessen zweite Ehefrau ab 8. September 1865.
Bamberg49.8916044,10.8868478Alte Bischofsstadt in Franken, etwa 60 Kilometer nördlich von Nürnberg an der Mündung der Regnitz in den Main gelegen.
Sooden51.2688238,9.9632593An der Werra gelegene eigenständige Gemeinde seit 1808 und sich darnach von der Salzindustrie zu einem Kurort entwickelnde Stadt, etwa 30 Kilometer südlich von Göttingen.
WerratalDie im südlichen Thüringer Wald entspringende Werra bildet bei Hannoversch Münden zusammen mit der Fulda die Weser.
Göttingen51.5328328,9.9351811Circa 100 Kilometer südlich von Hannover und südwestlich des Harzes gelegene Stadt mit einer 1737 eröffneten Universität.
Bezique-SpielBézique war ein an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Frankreich und England besonders beliebtes Kartenspiel, das jeweils zwei Personen mit Pikettkarten spielten.
Kaiserliches PatentamtNach dem Erlaß des ersten einheitlichen deutschen Patentgesetzes im Jahre 1877 wurde am 1. Juli 1877 sogleich das vorgesehene Kaiserliche Patentamt in Berlin gegründet, das 1891 seinen ersten Neubau beziehen konnte.