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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 5. Juli 1891

Lieber Georg!

Meine herzlichen Wünsche zu Deinem Geburtstage1 und ein Geschenk durch Postanweisung sende ich voran. Gern möchten wir Dich an dem Tage der Feier, Dinstag, selbst in Bamberg begrüßen, um auch zu sehen, wie Du dort eingerichtet bist; wir würden mit dem Eilzuge 12.52 Uhr kommen, und ich frage Dich deshalb, ob Du an unserem Empfang nicht etwa verhindert seist, in disem Fall müßten wir unsern Besuch weiter verschieben; sonst könnte uns nur ein strömender Regen etwa verhindern. Sehr erschreckt hat uns der Eisenbahnunfall bei Eggolsheim: wir sahen ein Opfer desselben durch den Schloßgarten tragen.

Hoffentlich ist die Inspection für Dich, den mit Inspicierten, zur Zufriedenheit ausgefallen. Hier fand sie am Freitag statt, doch erfuhren wir davon nur durch das Tagblatt. Am vergangenen Sonntag brachte uns ein rascher Entschluß, so daß ich Dich vorher nicht eben benachrichtigen konnte, zu den Kellern in Forchheim; es war ein heißer Weg da hinauf.

Ich erwarte Deine Antwort morgen oder übermorgen früh.

Dein Vater Hegel