Wir bedauern, daß Du zum Fest nicht kommen kannst; natürlich geht der Dienst und die Pflicht allem andern vor. Um Dich in der Einsamkeit etwas zu trösten und Dir unsere Gedanken zu vergegenwärtigen senden wir Dir eine kleine Weihnachtsbescherung, von der ich jedoch das Hauptstück vorläufig zurück behalte. Von Anna ging der Gedanke aus, daß ich meine und meiner verewigten lieben Susanna Photographien sollte vergrößern und allen meinen Kindern als Weihnachtsgeschenk dieses Jahres zukommen lassen. Beide Bilder liegen eingerahmt und verpackt auch für Dich bereit, doch meine ich nicht sie Dir nach Kloster Ebrach schicken, sondern bis zu Deiner Rückkehr nach Bamberg aufbewahren zu sollen. Einstweilen sende ich Dir nur Moltkes Krieg von 1870–711 zur Unterhaltung. Wenn ich nicht irre hast Du von mir eine andere Kriegsbeschreibung nebst Karten und Schlachtplänen, die ich mir gelegentlich zurück erbitte.
Von Eugen sind Gottlob bessere Nachrichten gekommen; er ist wieder fieberfrei und hofft bald aufstehen zu können.