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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 24. Januar 1892

Mein Sohn Georg!

Ich sandte Dir gestern 60 Mark zur Bezahlung der Rechnungen, die ich hierneben beilege. Ich werde erst sehen, wenn ich meine eigenen, diesmal besonders beträchtlichen Jahresabrechnungen (wegen der im Hause angebrachten Verbesserungen, Wasserleitung und Einrichtung der Badestube) bezahlt habe, wie viel ich für jetzt noch zum Abtrag Deiner alten Schulden leisten kann.

Mit meinem Befinden geht es jetzt wieder gut. Seit gestern haben wir Tauwetter, am Tage vorher stieg die Kälte bis zu 17° des Morgens.

Dein Kommando in Kloster Ebrach wird nun bald ein Ende nehmen; es ist doch wohl gut, daß Du wieder zum gewöhnlichen Dienst zurückkehrst; es gab dort zu viel angenehmen Müßiggang.

Den neuen Oberst hier habe ich noch nicht gesehen und kaum etwas von ihm gehört: man sagt daß seine Frau eine Wirtstochter in Ingolstadt gewesen.

Unser trefflicher Bürgermeister Schuh wird uns binnen kurzem verlassen; wir verdanken ihm zuletzt die neue Wasserleitung, die sich bis jetzt außerordentlich bewährt hat.

Marie geht es gut.

Dein Vater Hegel