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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 6. Juli 1892

Mein Sohn Georg!

Ich sende Dir meine herzlichen Glück- und Segenswünsche zu Deinem morgenden Geburtstage.1 Du stehst in Deinen besten Jahren in männlicher Kraft und Gesundheit. Mögest Du sie aufs beste nützen, so daß sie Dich zu höherem Ziel hinaufführen!

Ich sende Dir mein Geburtstagsgeschenk in Geld und füge zugleich den monatlichen Zuschuß von 40 Mark hinzu.

Von Sigmund erhielt ich heute Nachricht, daß er in den nächsten Tagen eine Urlaubsreise auf 3 Wochen antrete, entweder nach Göttingen, falls ihn Anna bei sich aufnehmen kann oder nach dem Riesengebirge. Doch Du wirst ja selbst von ihm hören.

Selenkas glänzendes Abendfest am vergangenen Samstag, bei dem wir waren, galt dem Abschied von Hilgers. Er selbst beabsichtigt einen Urlaub von 1 ½ Jahren zu nehmen, um wieder nach Hinterindien zu gehen und die Affenweiber zu untersuchen. Am Sonntag gaben Hellwigs ein großes Diner, bei dem der neue junge Bürgermeister Dr. Klippel mit seiner jungen hübschen Frau anwesend war. Heute am leider recht regnerischen Nachmittag ist Marie mit ihrer Sonntagskinderschule auf dem Wels, wo es Caffee und Kuchen für sie gibt.

Mit herzlichem Gruß

Dein Vater Hegel