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Theodor Ilgen an Karl Hegel, Münster, 7. November 1892

Hochgeehrter Herr Professor!

Euer Hochwohlgeboren beehre ich mich als Drucksache ein Exemplar der Besprechung Ihres Buches „Städte und Gilden im Mittelalter“, aus Sybels Zeitschrift ergebenst zu übersenden. Ich hatte die Recension früher übernommen und fertiggestellt, ehe Dr. Hansen mich ersuchte, statt seiner die Bearbeitung des 2. Bandes der Soester Chroniken zu übernehmen.1

Wegen des Sie interessirenden Ausdrucks „Hanse“ für Gilde habe ich in Paderborner Archivalien weiter nachgeforscht, bis jetzt aber nur feststellen können, daß sich der Ausdruck in Brakel und Driburg auch in den folgenden Jahrhunderten erhält. Für Brakel sind aus dem 15.–17. Jahrhundert eine ganze Anzahl von Urkunden vorhanden, in denen den Kaufleuten, den Schneidern, den Knochenhauern, den Bäckern und Bauern ihre „frigge hense und gilde“2 bestätigt wird. Sollten die genaueren Daten dieser Urkunden für Sie Interesse haben, so bitte ich um sehr gefällige Benachrichtigung.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
Euer Hochwohlgeboren
ergebenster
Theodor Ilgen.