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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 20. März 1894

Mein Sohn Georg!

Daß Du viel zu thun hast, ist vortrefflich: es schützt Dich gegen Langeweile und unnützen Zeitvertreib und verschafft Dir Befriedigung in Deiner Berufsthätigkeit, der es an gutem Erfolg nicht fehlen wird.

Die Ankündigung Deines Besuchs in den Ostertagen1 war uns sehr erfreulich: komm wann Du willst und bleibe so lange es Dir gefällt.

Ich reise nach Ostern am 2. April nach Berlin zu den Sitzungen in der Akademie.2 Meine Schwägerin Clara besteht darauf, daß ich bei ihr wohne. Sigmund hat selbst wohl schon Dir mitgetheilt, wie sehr es ihm in seiner neuen Wohnung mit selbst beschaffter Einrichtung gefällt. Ich freue mich darauf ihn zu sehen.

Von Sophie erhalten wir regelmäßig jede Woche Nachricht; es geht ihr und ihrer Nichte Lisbeth gut, sie nimmt an Gesangübungen und Concerten teil.

Bei uns haben die Universitätsferien begonnen; es gibt allerlei Veränderungen, namentlich durch drei außerordentliche Professoren, die der Landtag bewilligt hat – für Bakteriologie (Hauser), semitische Philologie und Geographie.

Auf Wiedersehen!

Dein Vater.