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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 21. September 1894

Mein Sohn Georg!

Mit lebendigem Anteil sind wir Deinen Postkarten-Berichten1 über Deine Manöverfahrten zu Roß und zu Fuß um das Fichtelgebirge herum auf unserer Karte von Bayern gefolgt. Die letzten Tage waren, wie die nach dem Wetter schönsten, auch gewiß die interessantesten für alle Beteiligten. Jetzt kommst Du wieder zur Ruhe, nur kurze Zeit, bis die neuen Rekruten am 1. October eintreffen. Was gedenkst Du zu unternehmen? Willst Du uns am kommenden Sonntag oder später besuchen, so wirst Du uns jederzeit willkommen sein. Angenehm wäre es mir, wenn Du mir eine Flasche Königsbacher oder zwei, eine von der geringeren und eine von der besseren weißen Sorte, und vielleicht noch eine vom Rheingauer, Rüdesheimer oder anderen Wein gleich guter Qualität (90 [Pfennig] bis 1 Mark die Flasche) mit brächtest, weil ich danach eine Weinbestellung machen will.

Eine Karte von unserem Sophiechen benachrichtigte uns heute Morgen von ihrer glücklichen Ankunft in London am Mittwoch: auf dem Kanal wurde das Schiff vom Nebel überfallen, so daß seine Fahrt um einige Stunden verzögert wurde.

Mit Gruß von Marie
Dein Vater Hegel