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Victor Krause an Karl Hegel, Berlin, 15. Oktober 1895

Hochverehrter Herr Geheimer Rat!

Mit Empfehlung von Geheimem Rat Dümmler und in Rücksicht darauf, daß Sie mir bei Gelegenheit der vorletzten Plenarversammlung der Monumenta Germaniae Historica1 anerkennende Worte über meine Capitularien Ausgabe sagten, erlaube ich mir, die ganz ergebene Anfrage an Sie zu richten, ob ich auf Grund meiner bisherigen2 wohl Aussicht hätte, bei der Universität Erlangen als Privatdocent für mittel-3 alterliche Geschichte zugelassen zu werden. Abgesehen von meiner Geschichte des Instituts der missi dominici in Mitteilungen XI sind meine sämmtlichen Aufsätze im Neuen Archiv XVI-XIX erschienen. Da ich wohl voraussetzen darf, daß Sie die eine oder die andere meiner Arbeiten kennen, werden Sie gewiß in der Lage sein, Herrn Professor von Bezold, an welchem ich mich ebenfalls gewendet habe Auskunft über den Wert oder Unwert meiner wissenschaftlichen Leistungen ja geben. Aus Ihren früheren Äußerungen hoffe ich, daß dieselbe eine mir zusagende sein wird.

Indem ich Sie bitte meine Belästigung nicht übel aufzunehmen und mir eine freundliche Antwort zuteil werden zu lassen, bin ich

mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebener
Victor Krause