Ei! warum gibst Du seit langem kein Lebenszeichen, selbst nachdem Du wieder in Hof den Hof gemacht hast? Schreibst Du bloß nach Hof und gibt es sonst nichts für Dich in der Welt? Bald kommt Ostern1 heran und am zweiten Feiertage gedenken wir auch nach Hof zu kommen und auf der Reise nach Berlin dort zu übernachten.2 Marie wird wohl bei Rückers wohnen können, ich selbst logiere lieber im Gasthof, um keine Umstände zu machen. In Berlin erwartet uns Sigmund, meine Schwägerin Clara und Zieglers. Letzterer hat mich eingeladen bei ihm zu wohnen, und seine Wohnung liegt mir sehr bequem; überdies hat Clara den Besuch einer Enkelin Bitter bei sich, so daß ich jene Einladung gerne angenommen habe.
Du hast wohl viel zu thun? Das Wetter ist ja herrlich.
Marie grüßt Dich
Vorstehender, von Dir erwarteter, Brandbrief sollte heute Morgen abgehen, als Dein beruhigendes Schreiben von gestern eintraf.3 Wir werden also am zweiten Ostertag in Hof zusammenkommen und Du kannst unsern Empfang vorbereiten. Willst Du vorher am Palmsonntag4 uns hier besuchen, so wird es uns sehr freuen.
Bei uns ist es sehr still, da die Ferien der Universität schon begonnen haben.