Ich nehme ein lebhaftes Interesse an Herrn Professor Dr. Fester, dem, wie Sie wissen, unsere historische Kommission die vortreffliche Bearbeitung der Regesten der Markgrafen von Baden verdankt. Es wäre mir deshalb sehr erwünscht, über seinen Erfolg als Docent in Erlangen eine zuverlässige Mitteilung zu erhalten und ich wäre Ihnen, hochverehrter Herr, sehr dankbar, wenn Sie mir in vertraulicher Weise zur Kenntnis bringen möchten, was Ihnen hierüber bekannt ist. Sie dürfen sich versichert halten, daß eine Mitteilung, die Sie mir zumachen die Güte hätten, auch streng vertraulich behandelt würde.
Mit dem Ausdruck der aufrichtigen Verehrung
Ihr ergebenster
gezeichnet Dr. Friedrich von Weech
Geheimer Rat und Archivdirektor
Weech, Friedrich Friedrich Weech11720809418371905Weech, Friedrich (1837–1905), in München geborener Archivar, Bibliothekar und Historiker, der 1862 Privatdozent für Geschichte an der Universität Freiburg wurde, von 1864 bis 1868 Bibliothekar an der Großherzoglich-Badischen Hofbibliothek in Karlsruhe und von 1885 bis 1905 Direktor des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe war. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) an der Edition der „Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Karlsruhe49.0068705,8.4034195Im Jahre 1715 als neue Haupt- und Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach angelegte Planstadt, etwa 70 Kilometer nordwestlich von Stuttgart gelegen nahe dem rechten Ufer des Rheines in der Oberrheinischen Tiefebene, östlich der königlich-bayerischen Rheinpfalz, seit 1806 Residenz der Großherzöge von Baden.
GLA Karlsruhe
.
GLA Karlsruhe
1000
Fester, RichardRichard Festerhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz043_00220_1.html10083700X18601945Fester, Richard (1860–1945), war ein deutscher Historiker und in seinem Lebensabend überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus.
Baden47.4736827,8.3086822Etwa 60 Kilometer östlich von Basel und etwa 20 Kilometer nordwestlich von Zürich gelegene Stadt im Schweizer Kanton Aargau.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Geheimer Rat(h), Geheimer Rath, Geheimerrath, Geheimrat(h); auch: Geheimer OberrathVornehmlich auf die Zeit des Absolutismus zurückgehender Titel als Bezeichnung für ein Mitglied des Hof- oder Staatsrat als Beratungs- und Regierungsorgan eines Herrschers, welcher im 19. Jahrhundert zumeist als Ehrentitel in monarchischen Staaten gebraucht wurde.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Badische historische Commission, Badische Historische KommissionVon 1883 bis 1941 bestehende außeruniversitäre, geschichtswissenschaftliche Institution.
Regesten der Markgrafen von BadenDie „Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, 1050–1515“ sind ein mehrbändiges Werk der Badischen Historischen Kommission, welches zwischen 1892 und 1915 in Innsbruck erschien.
RegestZusammenfassung einer historischen Quelle (im Kontext gesellschaftswissenschaftlicher Forschung).
MarkgrafSeit dem Mittelalter waren Marken Grenzgebiete des fränkischen Reichs und seiner Nachfolgestaaten an besonders gefährdeten Stellen zur Verteidigung, Gewinnung und Durchdringung von Neuland, womit sie Altsiedelland, neu erorbertes und noch zu eroberndes Land umfasste; besiedelt wurden sie mit Wehrbauern, die einem sogenannten Markgrafen unterstanden, der auch einem spätrömischen Dux entsprechend über militärische Befehlsgewalt verfügte und aufgrund der ihm unterstellten, mehreren Grafschaften in seiner Stellung einem Herzog gleichkam. Der Markgraf war somit Träger des Heerbanns und der hohen Gerichtsbarkeit; überdies besaß er das Befestigungsrecht und war im Vergleich zu Grafen im Alsiedelland nicht durch Immunitäten eingeengt, so dass die Markgrafschaft oftmals Keimzelle größerer Herrschaftseinheiten wurde. So entstand aus der bayerischen Ostmark beispielsweise das Herzogtum Österreich, aus der Mark Meißen das Herzogtum Sachsen oder aus der Mark der mittleren Elbe das Herzogtum Brandenburg. Im späteren Mittelalter wurde der Markgrafen-Titel, ähnlich wie die französischen und italienischen Pendants (Marquis, Marchese) zum bloßen Adelstitel, der in der Hierarchie zwischen Herzog und Graf stand.