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Georg Below an Karl Hegel, Marburg, 25. Mai 1898

Hochverehrter Herr Geheimrat!

Gestatten Sie, daß ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank für Ihre freundliche Zusendung ausspreche. Ihre Ausführungen über die Radolfzeller Urkunde leuchten mir sehr ein.

Das Literarische Centralblatt hat mich aufgefordert, eine Besprechung über Ihre Schrift „Die Entstehung des deutschen Städtewesens“ zu veröffentlichen. Ich sende sie demnächst ein und kann nun sogleich dabei auf Ihren Artikel im Neuen Archiv verweisen.1Rietschel veröffentlicht, wie er mir schrieb, auch in Kurzem einen Besprechung Ihrer Schrift2. Es hat mir außerordentlich leid getan, daß unser Zusammentreffen in Nürnberg nur so kurz war.3 Es ist mir aber eine hohe Freude gewesen, Sie doch wenigstens, wenn auch kurz, gesehen und gesprochen zu haben. Ich hoffe, daß ich in nicht zu ferner Zeit wiederum den großen Vorzug eines Zusammentreffens habe. –

Anbei erlaube ich mir Ihnen das Programm eines Handbuchs zuzusenden4, das Meinecke und ich herausgeben. Es interessiert Sie vielleicht, davon Kenntnis zu nehmen. Bei der großen Elasticität des Geistes und der Klarheit, der Darstellung, die ich immer von neuem an Ihnen bewundere, möchte ich fast wagen Sie um die Mitarbeiterschaft bei unserm Handbuch zu bitten.

Indessen ist es schließlich die Aufgabe der Jüngeren, das zusammenzufassen, was die Älteren festgestellt haben. Jedenfalls aber hoffe ich und habe auch die Zuversicht, daß die Beiträge unseres Handbuchs in dem wissenschaftlichen Geiste gehalten sein werden, den Sie pflegen.

In aufrichtiger Verehrung
Ihr ergebener
Georg von Below.