Gestatten Sie, daß ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank für Ihre freundliche Zusendung ausspreche. Ihre Ausführungen über die Radolfzeller Urkunde leuchten mir sehr ein.
Das Literarische Centralblatt hat mich aufgefordert, eine Besprechung über Ihre Schrift „Die Entstehung des deutschen Städtewesens“ zu veröffentlichen. Ich sende sie demnächst ein und kann nun sogleich dabei auf Ihren Artikel im Neuen Archiv verweisen.1 – Rietschel veröffentlicht, wie er mir schrieb, auch in Kurzem einen Besprechung Ihrer Schrift2. | Es hat mir außerordentlich leid getan, daß unser Zusammentreffen in Nürnberg nur so kurz war.3 Es ist mir aber eine hohe Freude gewesen, Sie doch wenigstens, wenn auch kurz, gesehen und gesprochen zu haben. Ich hoffe, daß ich in nicht zu ferner Zeit wiederum den großen Vorzug eines Zusammentreffens habe. –
Anbei erlaube ich mir Ihnen das Programm eines Handbuchs zuzusenden4, das Meinecke und ich herausgeben. Es interessiert Sie vielleicht, davon Kenntnis zu nehmen. Bei der großen Elasticität des Geistes und der Klarheit, der Darstellung, die ich immer von neuem an Ihnen bewundere, möchte ich fast wagen Sie um die Mitarbeiterschaft bei unserm Handbuch zu bitten.
Indessen ist es schließlich die Aufgabe der Jüngeren, das zusammenzufassen, was die Älteren | festgestellt haben. Jedenfalls aber hoffe ich und habe auch die Zuversicht, daß die Beiträge unseres Handbuchs in dem wissenschaftlichen Geiste gehalten sein werden, den Sie pflegen.
Below, Georg Georg Below
HiKo
11865808518581927Below, Georg (1858–1927), in Königsberg geborener Wirtschafts- und Verfassungshistoriker, der an der Universität Bonn studierte und im Jahre 1883 promoviert wurde. Nach seiner Habilitation an der Universität Marburg im Jahre 1886 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Königsberg, 1891 ordentlicher Professor an der Universität Münster, 1897 in Marburg, 1901 in Tübingen und 1905 in Freiburg im Breisgau. Von 1904 bis 1926 war er in der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach dreijähriger Vakanz in der Nachfolge Karl Hegels Leiter der Abteilung „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Marburg50.8090106,8.7704695Etwa 90 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main gelegene Universitätsstadt und ehemalige Residenzstadt an der Lahn. Die 1527 von Landgraf Philipp I., dem Großmütigen (1504-1567), gegründete Universität war die erste evangelisch-lutherische Hochschule ihrer Art.
Below
, Georg von: Die Entstehung des deutschen Städtewesens, in: Litterarisches Centralblatt für Deutschland 3 (1889), Sp. 76-77.
Below
, Entstehung, Sp. 76-77
1889
Hegel
, Karl: Die Radolfzeller Urkunde, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 23 (1898), S. 743-744.
Hegel
, Radolfzeller Urkunde, S. 743-744
1898
Rietschel
, Siegfried: Die Entstehung des deutschen Städtewesens, in: Historische Zeitschrift 83 (1899), S. 466-470.
Rietschel
, Entstehung, S. 466-470
1899
Neuhaus, Helmut: Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013
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Neuhaus, Helmut: Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.2013
Rietschel, Siegfried11654581X18711912Rietschel, Siegfried (1871–1912), war Jurist und Rechtshistoriker, der seine Dissertation 1894 publizierte, seine Habilitation folgte 1897 in Leipzig als Veröffentlichung unter dem Titel: „Markt und Stadt in ihrem rechtlichen Verhältnis: ein Beitrag zu deutschen Stadtverfassung“, 1899 wurde er außerordentlicher Professor in Tübingen, 1900 Ordinarius.
Meinecke, Friedrich11858014018621954Meinecke, Friedrich (1862–1954), war Publizist, Historiker und Universitätsprofessor in Straßburg, Freiburg und Berlin; er gilt als Begründer der Ideengeschichte. Ursprünglich konservativ-monarchisch gesinnt, wurde er im Laufe seiner Vita immer liberaler und entfernte sich mehr und mehr von seiner anfänglich betont nationalen Haltung; den aufkommenden Nationalsozialismus lehnte er, damals schon über 70 Jahre alt und Emeritus, von Beginn an entschieden ab.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Geheimer Rat(h), Geheimer Rath, Geheimerrath, Geheimrat(h); auch: Geheimer OberrathVornehmlich auf die Zeit des Absolutismus zurückgehender Titel als Bezeichnung für ein Mitglied des Hof- oder Staatsrat als Beratungs- und Regierungsorgan eines Herrschers, welcher im 19. Jahrhundert zumeist als Ehrentitel in monarchischen Staaten gebraucht wurde.
Radolfzeller UrkundeRadolfszeller Markturkunde aus dem Jahr 1100, über welche Karl Hegel (1813-1901) in seiner Schrift über „Die Entstehung des deutschen Städtewesens“, S. 128-131, berichtete, die 1898 in Leipzig erschien; überdies veröffentlichte er dazu noch: „Die Radolfzeller Urkunde“, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 23 (1898), S. 743-744.
Lit(t)erarisches CentralblattVon dem Germanisten Friedrich Zarncke (1825-1891) in Leipzig 1850 gegründetes Rezensionsorgan.
Entstehung des Deutschen Städtewesens, Entstehung des Städtewesens (Hegel)„Die Entstehung des Deutschen Städtewesens“ erschien 1898 in Leipzig als letzte wissenschaftliche Monographie Karl Hegels (1813-1901).
Neues ArchivAls Zeitschrift der MGH, unter dem vollen Titel „Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters“ erschienen zwischen 1876 und 1935.
Handbuch (Below/Meinecke) Von den Historikern Georg Below (1858-1927) und Friedrich Meinecke (1862-1954) initiiertes bzw. herausgegebenes mehrbändiges „Handbuch der mittelalterlichen und neueren Geschichte“, welches zu Begginn des 20. Jahrhunderts erschien.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis