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Georg Below an Karl Hegel, Marburg, 21. Mai 1899

Hochverehrter Herr Geheimrat!

Empfangen Sie meinen verbindlichen Dank für Ihren liebenswürdigen und eingehenden Brief1, der mich sehr interessiert und erfreut hat.

Ich ersehe aus Ihrem Briefe zu meiner sehr großen Freude, daß Ihr Befinden gut ist und daß Sie die Reise nach Nürnberg und München2 antreten werden.

Ihr Urteil über Ernst Mayers Buch teile ich durchaus, oder vielmehr, es ist mir von großem Wert, auch von Ihnen zu erfahren, daß Sie seinen Versuch für gänzlich verunglückt halten. Ich werde das Buch in der Historischen Zeitschrift besprechen. Es scheint mir in der Tat notwendig, vor den Aufstellungen Ernst Mayers energisch zu warnen. Ernst Mayer gehört zu den Nitzsch-Verehrern – wer sich aber Nitzsch zum Führer aussucht, der geht regelmäßig einen Irrweg. – Sie gestatten wohl, daß ich die Winke, die Sie in Ihrem Briefe mir gaben, in meiner Rezension dankbar mit verwerte.

In aufrichtiger Verehrung
Ihr sehr ergebener
Georg von Below.