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Karl Hegel an Sigmund Hegel, Erlangen, 13. Dezember 1899

Lieber Sigmund!

Weihnachten kündigt sich an durch Frost. Wir hatten in den letzten Tagen morgens -8 bis 9°, untertags -6° und wenig Schnee. Auf Anschaffung von Geschenken konnte ich mich nur wenig einlassen nur weniges schenken wir. Vorläufig sende ich Geld: 36 Mark, 18 für Dich und 18 für Otti, damit Ihr Euch gegenseitig beschenkt.

Uns geht es gut, gestern waren wir im Concert und heute hören wir einen Vortrag über Transvaal. Die verfluchten Engländer, diesem schlimmsten heimtückischen Feinde, haben eine tüchtige Schlappe bei Stormberg erfahren, die sie nicht verläugnen können: Ich schrieb an Sophie, daß sie ja nicht mit den Wölfen heulen oder singen soll zum besten der verfluchten Engländer. Sie hält sich vorsichtig gegenüber Pipers, die für den Krieg begeistert sind und auf die Buren schimpfen. Zum besten der Menschheit, sagen die verlogenen und scheinheiligen Engländer, führen sie den Krieg.1 Hol‘ sie der Teufel.

Mit den besten Wünschen für Dich und die Deinen

 Dein Vater