Ihr Ärmsten thut mir herzlich leid und ich selbst bin schmerzlich betroffen.
Das liebe Kindlein, so sehnsüchtig erwartet, so freudevoll empfangen, als es Euch geschenkt wurde, ist Euch wieder genommen!
Ein trauriges Geschick ist von Euch zu tragen. Der kleine Gerhard, mein Pathchen, ist wie eine unentwickelte Knospe vom Lebensstrauch abgefallen; wie viel schwerer wäre zu leiden, wenn sich die entzückende Blüte bereits zu entfalten begonnen hätte, wie wir unser Gottliebchen wieder hergeben mußten!
Das Telegramm kam gestern Abend um 7 ½ Uhr. Jetzt sind wir im Begriff von hier nach Göttingen abzureisen, es ist der erste ganz schöne Tag. Wir sind nicht in der Stimmung, eine Hochzeit1 zu feiern, gern würden wir zu Euch eilen, um Euch etwas Trost zu bringen. Am Dienstag Abend wollen wir in Erlangen zurück sein. Mögest Du, liebe Marei, in der Liebe zu Deinem Mann Trost finden!