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Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 6. Juli 1901

Lieber Georg!

Meine herzlichen Glückwünsche zu Deinem Geburtstage1, den Du im Quartier irgendwo verlebst. Das Wetter ist wechselnd, doch angenehm kühl.

Wir waren am Sonnabend und Sonntag vor 14 Tagen auf Einladung in Simmelsdorf. Wir wurden in Forth abgeholt, bis wohin wir mit der Gräfenberger Bahn fuhren. Der Empfang war sehr liebenswürdig; nur die Tochter Luise2 und der jüngste Sohn Karl3 waren in der Familie; bei Caroline Crailsheim wird ein Wochenbett erwartet.

Von Otti erhielten wir Nachricht aus 4, wo sie bis jetzt allein ist und von Deiner Marei aus Hof.

Es wird bei Deiner Schwiegermutter jetzt überlegt, ob sie mit Euch nach Lofer in Tirol gehen soll, wir erkundigen uns nach Brunneck im Pußterthal. Doch will ich erst Ende August reisen, das Wetter ist gewöhnlich schlecht im August und schön im September.  

Ich komme soeben von der Pro- rektorswahl; Geiger wurde aus der philosophischen Fakultät gewählt.

Mögest Du noch gute Quartiere im Manöver finden! Ich sende Dir dorthin etwas zum Geburtstag morgen am Ruhetag. Mit herzlichem Gruß

Dein Vater.5